„Gemeinsam wollen wir Menschen für die Pflege begeistern, denn es gibt viele gute Gründe, sich in der Pflege zu engagieren“, wirbt Saskia Klemme von der Koordinierungsstelle Pflege des Kreises Soest im Rahmen der bundesweiten Woche der Ausbildung für das abwechslungsreiche Berufsbild. Die Woche der Ausbildung ist eine Initiative der Agentur für Arbeit und der Netzwerkpartner „Karriere-hier“ und läuft von Montag bis Freitag, 24. bis 28. März. In diesem Zeitraum fährt ein Beratungs-Bulli durch die Region und hält an verschiedenen Orten. An dieser Aktion beteiligen sich auch die Pflegeschulen im Kreisgebiet. Weitere Infos gibt es online unter www.karriere-hier.de/next-stop.
„Die Arbeit in der Pflege ist für unsere Gesellschaft eine ganz zentrale Aufgabe. Und wenn man sich die demografische Entwicklung anschaut, wird diese Aufgabe noch mehr an Bedeutung gewinnen“, sagt Saskia Klemme. Diese Tatsache spiegele sich heute auch im Gehalt wider. Da habe sich in den vergangenen Jahren viel getan, „und das war auch nötig. Heute ist der Pflegeberuf auch finanziell attraktiv.“
Die Altersentwicklung der Bevölkerung in Deutschland macht auch vor dem Kreis Soest nicht Halt. 2021 lag das Kreisgebiet mit einem Altenquotienten von 36,5 um 1,4 Prozent über dem NRW-Landesdurchschnitt von 35,1 Prozent. Im Jahr 2050 wird das Durchschnittsalter im Kreis Soest voraussichtlich 48,5 Jahre oder älter betragen. Der Anteil der Altersgruppe 67+ wird sich im Vergleich zum Jahr 2021 (22 Prozent) prognostiziert um 5,8 Prozent erhöhen. Damit steigt der Bedarf an altersmedizinischer Versorgung. „Hinzu kommt, dass die Generation der sogenannten Babyboomer jetzt schrittweise in den Ruhestand geht. Auch diese Fachkräftelücke muss geschlossen werden“, zeigt Saskia Klemme die Herausforderungen auf.
Der Weg in die Pflege führt seit 2020 über die generalistische Pflegeausbildung. Sie schließt nach drei Jahren mit dem Berufsabschluss Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann ab und befähigt dazu, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Der Abschluss wird automatisch EU-weit anerkannt. Damit besteht die Möglichkeit, auch im EU-Ausland als Pflegefachkraft zu arbeiten.
Auf die Pflegeausbildung können sich alle Schülerinnen und Schüler mit einem mittleren Schulabschluss oder einer anderen erfolgreich abgeschlossenen zehnjährigen allgemeinen Schulbildung bewerben. Wer einen neunjährigen Hauptschulabschluss besitzt, kann nach einer Pflegehelfer- oder Pflegeassistenzausbildung die Pflegeausbildung beginnen. In diesem Fall kann eine Verkürzung der Ausbildungszeit um ein Drittel beantragt werden. Auch die Kombination aus Hauptschulabschluss und Berufsausbildung mit einer Mindestdauer von zwei Jahren eröffnet den Zugang zur Pflegeausbildung.
Hintergrund: Pflegeschulen im Kreis Soest
Diese Pflegeschulen gibt es im Kreis Soest:
- Akademie für Pflegeberufe und Management Lippstadt
- Albrecht-Schneider-Akademie für Pflegeberufe am Klinikum Soest
- Ausbildungszentrum für Pflegeberufe Lippstadt
- Bildungs-Institut für Pflegeberufe Soest
- CariCampus Soest
- ESTA Bildungswerk Lippstadt
- Gesundheitsakademie SMMP Geseke
- LWL-Pflegeschule Kreis Soest