Netzwerk „MitMenschen“ nimmt Arbeit auf

Beteiligung an Angeboten zum Miteinander soll erleichtert werden

Viele Menschen sind von Einsamkeit betroffen – auch im Kreis Soest. Doch obwohl es zahlreiche Angebote gibt, finden längst nicht immer beide Seiten zusammen. Hier die Hürden zu identifizieren, die eine Beteiligung erschweren, und Lösungen zu erarbeiten, ist das Ziel von „MitMenschen – Netzwerk für Gemeinschaft im Kreis Soest“. Gegründet wurde der Zusammenschluss jetzt auf Initiative von Dr. Astrid Schlüter, Leiterin der Fachstelle für Seelische Gesundheit (FaSeG) beim Kreisgesundheitsamt.

Engagiert gegen Einsamkeit
Gemeinsam für Gemeinschaft: Unter diesem Motto haben sich verschiedenste Akteurinnen und Akteure aus dem Kreisgebiet als „MitMenschen – Netzwerk für Gemeinschaft im Kreis Soest“ zusammengeschlossen. Initiiert wurde das Netzwerk von Dr. Astrid Schlüter (vorne, l.), Leiterin der Fachstelle für Seelische Gesundheit beim Kreisgesundheitsamt. Foto: Alexa Krause/ Kreis Soest

Zu den rund 20 Akteurinnen und Akteuren des Netzwerks zählen ärztliche, therapeutische und beratend tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel der LWL-Kliniken Warstein-Lippstadt, der Caritas und des Sozialwerks St. Georg, Vereinsmitglieder, etwa von „KIA Keiner ist allein“ aus Lippstadt und dem Treffpunkt Alter in Werl, sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger. Auch das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Münsterland sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Kreis- und den Gemeindeverwaltungen sind beteiligt, ebenso wie der Kreissportbund und weitere.

Schnell waren sich alle einig, dass auch im Kreis Soest immer mehr Menschen von Einsamkeit bedroht sind oder bereits unter Einsamkeit leiden. Wobei das Problem nicht nur ältere Menschen betrifft, sondern in allen Altersgruppen und sozialen Schichten vorkommt.

„Wir wollen dem Thema öffentlichen Raum geben, um seine Bedeutung auch und gerade in unserer ländlich geprägten Region zu betonen“, sagt Astrid Schlüter. Die Psychologin weiß: „Viele der Betroffenen fühlen sich unwohl und wenden sich an Ärztinnen und Therapeuten, obwohl diese dann rein körperlich gar nichts feststellen können.“ Denn oft sei in dieser Situation jemand zum Reden die beste Medizin.

Das Netzwerk „MitMenschen“ will das Rad nicht neu erfinden und keine eigenen Angebote schaffen. Schließlich gibt es im Kreisgebiet zahlreiche engagierte Vereine und ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger, die vielseitige Freizeitangebote auf die Beine stellen. Allerdings falle es von Einsamkeit betroffenen oder bedrohten Menschen aus unterschiedlichsten Gründen schwer, diese Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, erklärt Schlüter.

Genau hier setzt das Netzwerk an. Es möchte Faktoren ausfindig machen, die die Beteiligung erschweren, und dafür jeweils spezifische Lösungen erarbeiten. „Schon bei einem ersten Brainstorming wurden tolle Ideen gesammelt, wie beispielsweise Lotsen oder ‚Peers‘ zu gewinnen, die andere mitziehen, um eine ‚Komm mit!‘-Kultur zu entwickeln“, sagt die Initiatorin, die von diesem Schwung begeistert ist.

Interessierte, die sich über „MitMenschen – Netzwerk für Gemeinschaft im Kreis Soest“ informieren möchten, können sich gern an sie wenden. Astrid Schlüter ist erreichbar per E-Mail an faseg@kreis-soest.de und unter der Rufnummer 02921/30-3897.