Kreisdirektor Volker Topp überreichte in Vertretung von Landrätin Eva Irrgang, die gemeinsam mit Bürgermeisterin Maria Moritz (Möhnesee) die Schirmherrschaft übernommen hat, am Mittwochabend während einer Feierstunde im Kulturhaus Alter Schlachthof in Soest die Preisgelder und Urkunden des mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Integrationspreises.
Das Familienzentrum St. Josef freut sich über 1.500 Euro, 1.000 Euro erhielt der Caritasverband Soest und 500 Euro der Verein „Lippstadt hilft“. Insgesamt waren acht Bewerbungen beim KI eingegangen. Ausgezeichnet wurde am Mittwoch auch das Engagement derjenigen, die es nicht auf die ersten drei Plätze geschafft haben: Sie erhielten als Dank und Anerkennung für ihren Einsatz eine Urkunde. Außerdem konnten alle ihre Projekte in einer kleinen Ausstellung präsentieren.
Mit dem Integrationspreis „Zuhause im Kreis Soest“ werden seit 2010 Vereine, ehrenamtliche Personen und Initiativen gewürdigt, die sich für gegenseitige Offenheit, Toleranz und Akzeptanz einsetzen und somit das Zusammenleben von unterschiedlichen Generationen, Kulturen oder Religionen im Kreis Soest fördern.
Kreisdirektor Volker Topp bedankte sich bei allen Bewerberinnen und Bewerbern für ihr Engagement im Sinne dieses Miteinanders. „Ihr vorbildlicher Einsatz schafft neu Zugezogenen ein Gefühl des Willkommenseins. In einer Zeit, in der Rechtsextremismus, Rassismus und Hetze leider Alltag sind, ist ihr Beitrag besonders wichtig. Sie tragen dazu bei, dass Integration bei uns im Kreis Soest gelingt, denn in unserem Kreis darf es keine andere Haltung geben, als sich klar gegen Rassismus und Diskriminierung auszusprechen“, unterstrich er.
Bürgermeisterin Maria Moritz schloss sich den Worten Topps an: „Eine lebendige Gemeinschaft braucht gegenseitiges Verständnis und Offenheit. Genau das würdigen wir heute: den Einsatz für ein respektvolles Miteinander“, erklärte sie. Die Aufgabe der Integration sei für die Kommunen anspruchsvoll. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Möhnesee sprach daher den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die Zeit und Engagement investierten, um die Integrationsarbeit zu unterstützen und so das Zusammenleben zu stärken, ihren herzlichen Dank aus.
Das Familienzentrum St. Josef aus Rüthen hält ein vielfältiges Beratungs- und Unterstützungsangebot für die Familien vor Ort vor. Hierfür kooperiert die Einrichtung mit verschiedenen Partnern, unter anderem dem Jobcenter AHA Kreis Soest. So wurden mit dem Jobcenter beispielsweise Beratungsgespräche direkt in der Kita angeboten. Darüber hinaus organisierte die Einrichtung ein interkulturelles Frühstück. In den nächsten Monaten entsteht ein Mehrgenerationenhaus in dem Gebäude des Familienzentrums. Ziel ist es, Seniorinnen und Senioren sowie Kinder in den direkten Austausch zu bringen, so dass beide Generationen voneinander profitieren können.
Der Caritasverband Soest unterhält ein Sprachcafé. Dort können sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in Gesprächsrunden austauschen und so gleichzeitig ihre Deutschkenntnisse in einem ungezwungenen Rahmen verbessern. Des Weiteren werden verschiedene Veranstaltungen wie ein kulturelles Weihnachtsfest oder Vorstellungsrunden der eigenen Traditionen und Bräuche angeboten. Insgesamt schafft das Sprachcafé als Ort der Begegnung eine Umgebung, in der Menschen zusammenkommen und aktiv in den Austausch gehen.
Der Verein „Lippstadt hilft“ organisiert eine Lernpatenschaft. Dabei tut sich jeweils ein Kind mit einem Kind mit Flüchtlingshintergrund zusammen. Die Mädchen und Jungen erkunden gemeinsam die Stadt, spielen und lernen. Dabei entstehen intensive und freundschaftliche Beziehungen. Gleichzeitig lernen die Kinder schon in frühen Jahren ehrenamtliches Engagement kennen und sammeln Erfahrungen mit anderen Kulturen. So schlägt diese Initiative eine Brücke zwischen unentgeltlichem Einsatz und Integration.
In der Jury wirkten der Integrationsrat der Stadt Soest (Dr. Reza Hussein), die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Integration (Mayela Hiltenkamp), Tu-Tai Tran vom NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration, der Geschäftsführer Kulturhaus Alter Schlachthof (Michael Osterhoff) sowie mit Kevin Güner ein Ausbildungscoach der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe mit.
Abgerundet wurde das Programm durch musikalische Beiträge von Iris Thiergarten, Helge Sartor und Jurgen Skura sowie von einem Auftritt des Vereins Viva Brasil.