„KLIMASICHER in sozialen Einrichtungen“ verfolgt das Ziel, soziale Einrichtungen wie Pflegeheime und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zu beraten und so gut wie möglich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Denn wer gut auf Wetterextreme wie Hitze, Dürre, Starkregen, Hochwasser oder Sturm vorbereitet ist, kommt mit den Folgen besser zurecht. Besondere Vorsicht müssen dabei soziale Einrichtungen mit ihren schutzbedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern, aber auch den Mitarbeitenden, walten lassen. Daher bietet der Kreis für diese Einrichtungen eine intensive Beratung an. Acht Einrichtungen aus dem ganzen Kreisgebiet haben schon am KLIMASICHER-Beratungsprozess teilgenommen und sind dafür im September 2024 vom Kreis Soest zertifiziert worden.
Der Prozess besteht aus drei Bausteinen: Gestartet wird mit Workshops, in denen Wissen zur Klimaanpassung, Risiken und Schutzmaßnahmen vermittelt werden. Baulich-technische sowie gesundheitliche Aspekte werden beleuchtet. Im Anschluss findet eine Vor-Ort-Beratung mit Standortbegehung statt. Mit den gewonnenen Daten wird eine individuelle Maßnahmenempfehlungsliste erstellt, die die Basis für den von der Einrichtung aufgestellten Klimaanpassungsplan bildet. Dieser Plan ist Voraussetzung für die spätere Zertifizierung.
„Das Besondere an KLIMASICHER ist, dass aus mehreren Fachbrillen auf das Thema geschaut wird. Neben dem Bereich Klimaanpassung bringen auch das Kreisgesundheitsamt und unser Sachgebiet Wasserwirtschaft ihr Wissen ein und blicken auf die Einrichtungen. So entsteht ein ganzheitliches Bild“, erklärt Kreisamtsärztin Dr. Ute Gröblinghoff. Sie gehört zum KLIMASICHER-Beratungsteam.
Das Projekt „KLIMASICHER in sozialen Einrichtungen“ geht allerdings auch über die Kreisgrenzen hinaus, denn die Kreise Soest und Siegen-Wittgenstein kooperieren miteinander. Beide Kreise wollen vulnerable Bevölkerungsgruppen schützen und fit für den Klimawandel machen. Während sich der Kreis Soest zunächst um die vollstationären Pflegeheime (Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Alten- und Pflegeheime) kümmert, legt der Kreis Siegen-Wittgenstein den Fokus auf Kindergärten und Kindertagesstätten. „Wir stehen in engem Austausch. Das Ziel ist es, dass wir die Materialien zu den Workshops und andere Unterlagen später austauschen, so dass jeder dann den Beratungsprozess in der jeweils anderen Gruppe starten kann“, erläutert Klimaanpassungsmanagerin Eva Lüning.
Der nächste KLIMASICHER-Beratungsprozess, an dem vollstationäre soziale Einrichtungen aus dem Bereich Pflege teilnehmen können, startet voraussichtlich im ersten Quartal 2025. Interessierte vollstationäre Pflegeheime aus dem Kreis Soest können sich schon jetzt bei der Klimaanpassungsmanagerin Eva Lüning melden unter der Rufnummer 02921/30-2616 oder per E-Mail an eva.luening@kreis-soest.de. Pro Zyklus können zehn Einrichtungen beraten werden.