Psychische Erkrankung ist keine Endstation

Soester Tag für Seelische Gesundheit thematisiert am 16. November das Konzept Recovery

Mit dem Soester Tag für Seelische Gesundheit geht am Samstag, 16. November, ein noch junges Veranstaltungsformat der Fachstelle für Seelische Gesundheit (FaSeG) des Kreisgesundheitsamts in die vierte Runde. In den Fokus rückt diesmal der Prozess des Gesundwerdens nach einer psychischen Erkrankung, auch Recovery genannt. Die Veranstaltung findet von 10 bis 13 Uhr im großen Saal des Bürgerzentrums Alter Schlachthof in Soest statt.

Vierter Soester Tag für Seelische Gesundheit
Auch nach der Diagnose einer psychischen Erkrankung geht es weiter. Das Konzept dahinter nennt sich Recovery. Es steht im Fokus des vierten Soester Tags für Seelische Gesundheit am Samstag, 16. November, im großen Saal des Bürgerzentrums Alter Schlachthof. Dr. Astrid Schlüter, Leiterin der Fachstelle für Seelische Gesundheit des Kreisgesundheitsamts, lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu der kostenlosen Veranstaltung ein. Foto: Susanne Schulte-Nölle/ Kreis Soest

„Der Begriff Recovery steht dafür, dass es auch nach der Diagnose einer psychischen Erkrankung weiter geht“, erklärt FaSeG-Leiterin Dr. Astrid Schlüter. Das Konzept sei zwar nicht neu, aber noch weitgehend unbekannt. Mit dem Soester Tag für Seelische Gesundheit möchte Schlüter das ändern. Denn psychische Erkrankungen nehmen in ihrer Häufigkeit immer mehr zu.

„Wir können doch nicht allen Erkrankten absprechen, nach einer kritischen Phase wieder beruflich aktiv, als vollwertig anerkannt oder Teil der Gemeinschaft zu sein, nur weil sie eine schwierige Phase durchlebt haben“, betont Schlüter. Psychische Krisen gehörten vielmehr zum Leben dazu. Die Erfahrung der Krise biete zudem die Chance, gestärkt aus eben dieser wieder hervorzugehen und zu erkennen, dass das Leben weitergeht.  

Den Hauptvortrag wird ab 10 Uhr Susanne Schmedthenke vom Recovery College Gütersloh-OWL halten. Verständlich und anschaulich erläutert sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, was mit Recovery gemeint ist – und was nicht. Im Anschluss stellt Melanie Rautert von den LWL-Kliniken Warstein-Lippstadt die Arbeit der Gruppe „Trialog“ des „Netzwerks Miteinander“ vor. Die Gruppe bringt im Raum Warstein und Rüthen regelmäßig Betroffene, Angehörige und Fachkräfte zusammen.

Als agile Beispiele für funktionierende Recovery werden zudem zwei Genesungsbegleitende vor Ort sein und für Fragen bereitstehen. Beide begleiten nach eigener, persönlicher Krankheitserfahrung nun beruflich andere Erkrankte. Ihr Credo: Eine Krise kann auch Gewinn bringen, beispielsweise an Erfahrung und Wissen um die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Auch die LWL-Kliniken Warstein-Lippstadt sind mit Expertinnen und Experten beim Soester Tag für Seelische Gesundheit dabei und werden den Austausch im Plenum mit ihrer fachlichen Expertise bereichern.

Ergänzt werden diese Angebote von mehr als zehn Informationsständen, darunter vom Soester Verein für Seelische Gesundheit Phönix, von der ergänzenden, unabhängigen Teilhabeberatung EUTB Soest, der Selbsthilfekontaktstelle KISS und der Betreuungsstelle des Kreises Soest, vom Sozialpsychiatrischen Dienst, verschiedenen Selbsthilfegruppen sowie von Angeboten der LWL-Kliniken für Angehörige. Der Kreissportbund bietet zwischendurch aktive Entspannungsübungen an.

Getränke können vor Ort erworben werden, der Eintritt ist frei. Für weitere Informationen zum Soester Tag für Seelische Gesundheit oder bei Fragen können sich Interessenten an Dr. Astrid Schlüter wenden. Sie ist telefonisch erreichbar unter 02921/30-3897 und per E-Mail an faseg@kreis-soest.de.