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Pegel-App startet mit Soest-Hattrop in Pilotphase

Erster Baustein des Hochwasserinformationssystems für den Kreis Soest – Ausbau Schritt für Schritt geplant

Wer früh gewarnt ist, kann rechtzeitig handeln: Deshalb plant der Kreis Soest ein Hochwasserinformationssystem. Gedacht ist es sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für Einsatzkräfte und weitere Verantwortliche. Einer der Bausteine des Systems ist die „Pegel App“ Kreis Soest. Pilot-Kommune soll der Soester Ortsteil Hattrop werden. Bei einer Informationsveranstaltung wurde die App jetzt den Hattroperinnen und Hattropern vorgestellt.

Pegel-App
Für den Modellort Soest-Hattrop gibt es jetzt eine Pegel-App. Sie soll der erste Baustein eines Hochwasserinformationssystems für den Kreis Soest werden. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Wenn das Wasser steigt, tun die Einsatzkräfte alles, um Schaden abzuwenden. Kreis und Kommunen investieren darüber hinaus seit Jahren zielgerichtet in den Hochwasserschutz. Angeschafft wurden beispielsweise ein mobiles Hochwasserschutzsystem und eine Sandsackfüllanlage. Der Kauf zweier neuer Hochleistungspumpen ist vorgesehen. Doch eines muss auch klar sein: Ohne Eigenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger geht es nicht. 

Das wissen die hochwassergeprüften Hattroper besser als viele andere. Ihr Ortsteil wurde in den vergangenen Sommern immer wieder infolge von Starkregenfällen überflutet. Wer früh genug über das informiert ist, was auf ihn zukommt, kann Habseligkeiten rechtzeitig aus dem Keller in Sicherheit bringen, Pumpen und Schläuche bereithalten und Fenster und Eingänge gut dichtmachen.

„Mit unserer Pegel-App haben wir eine digitale Plattform, die jeder nutzen kann, um sich am Smartphone in Echtzeit über den Wasserstand des Soestbachs zu informieren“, erklärt Birgit Dalhoff, Leiterin Wasserwirtschaft beim Kreis Soest. „Mit Hilfe eines Ampel-Systems ist auf den ersten Blick erkennbar, ob die Lage entspannt oder kritisch ist“, ergänzt Jörn Peters. Der für Digitales Klimaschutz, Mobilität und Innovation zuständige Abteilungsleiter der Kreisverwaltung hat die App-Entwicklung gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut in Lemgo vorangetrieben.

Führt der Soestbach in Hattrop weniger als 145 Zentimeter Wasser, ist alles im grünen Bereich. Auf Gelb springt der Zeiger ab 145 Zentimeter. Und rot, also sehr kritisch, wird es ab 225 Zentimetern.

Konkrete Handlungsempfehlungen sollen Bürgern und Einsatzkräften helfen, das Richtige zu tun. Bei der Warnstufe Rot sollte beispielsweise der Strom für Keller und Erdgeschoss ausgeschaltet und anschließend der Keller nicht mehr betreten werden – zu groß ist die unsichtbare Gefahr eines Stromschlags in vollgelaufenen Räumen.

In der Pilotphase wird die App im Soester Ortsteil getestet. Mit Hilfe der Rückmeldungen der Hattroper wird die Pegel-App anschließend weiter ausgebaut. Weil es in Soest-Hattrop nicht nur um Hochwasser geht, sondern auch um Starkregen, sollen die Pegel- um Wetterdaten ergänzt werden, damit eine Prognose zu Gefährdungslage erstellt werden kann.

Bis zum nächsten Jahr soll die App für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen und in den App-Stores zum Download bereitstehen. Wenn es soweit ist, informiert der Kreis Soest darüber. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines KI-gestützten Frühwarnsystems für Hochwasser- und Starkregenereignisse in der Region.

Abteilungsleiter Jörn Peters
Abteilungsleiter Jörn Peters erläuterte den Hattroperinnen und Hattropern die Funktionen der Pegel-App. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest
Mehr als 30
Mehr als 30 Hattroperinnen und Hattroper kamen zur Bürgerinformation über die Pegel-App. Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger standen auch Birgit Dalhoff (vorne, 2. v. r.) als Leiterin der Wasserwirtschaft beim Kreis Soest und Mitarbeiter Jan Grosser (vorne rechts) zur Verfügung. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest