Auf Hitze vorbereitet sein

Kreis gibt Tipps für richtiges Verhalten

Auch wenn es in diesem Jahr noch nicht danach aussieht, zeigt die Statistik: In Deutschland gibt es im Sommer immer mehr und länger anhaltende Hitzeperioden. Das Robert-Koch-Institut geht für das vergangene Jahr von rund 3.200 hitzebedingten Todesfällen aus. Ab Temperaturen von gefühlt über 32 Grad spricht der Deutsche Wetterdienst eine Warnung über eine starke Wärmebelastung aus. Zum Hitzeaktionstag am 5. Juni gibt das Gesundheitsamt des Kreises Soest Bürgerinnen und Bürgern Tipps, wie sie sich an heißen Tagen besser schützen können.

Auf Flüssigkeitszufuhr achten
Bei Hitze ist es für die Gesundheit besonders wichtig ausreichend zu trinken. Das gilt vor allem auch für Ältere Menschen, die zu den besonders hitzegefährdeten Personengruppen gehören. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest

Wenn es warm ist, wird viel geschwitzt. Um dem Flüssigkeitsverlust durch die Hitze entgegenzuwirken, ist es besonders wichtig ausreichend zu trinken. Katrin Lenze, zuständig für umweltbezogenen Gesundheitsschutz und Prävention im Gesundheitsamt, weiß: „Empfohlen werden anderthalb bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag. Die Menge sollte bei Vorerkrankungen mit dem Hausarzt besprochen werden. Geeignet sind Leitungs- und Mineralwasser, Kräuter- und Fruchttees, Fruchtsaftschorlen oder Gemüsebrühe.“ Von harntreibenden Getränken wie Kaffee, schwarzem Tee oder alkoholhaltigen Getränken rät sie ab.

Neben der Flüssigkeitszufuhr sollte auch die Ernährung an besonders heißen Tagen angepasst werden. Leichte, frische und kleine Mahlzeiten sind gut geeignet, beispielsweise Obst, Gemüse, Salate und Suppen.

Zwischendurch kann man sich bei der Hitze Abhilfe schaffen, indem man mit kühlen Arm- und Fußbädern oder kalten Umschlägen für Abkühlung sorgt. Wer das Haus verlässt und sich der Sonne aussetzt, sollte auf UV-Schutz achten und sich sorgfältig mit einer geeigneten Sonnencreme eincremen. Eine Kopfbedeckung ist außerdem wichtig, um einem Sonnenstich vorzubeugen. 

Nach Möglichkeit sollten körperliche Aktivitäten sowie Einkäufe und Arztbesuche in die kühleren Morgen- oder Abendstunden gelegt werden. Kühlung und Schatten während der heißen Sonnenstunden kann die Wohnung spenden. Um diese möglichst angenehm zu halten, sollten die Räume hitzeangepasst gelüftet werden, also in den frühen Morgenstunden, und anschließend Vorhänge, Fensterläden oder Rollos geschlossen werden. Wichtig ist es auch auf die richtige Medikamentenlagerung zu achten und diese nicht der Sonne auszusetzen sowie unter 25 Grad zu lagern.

Besonders hitzegefährdet sind beispielsweise Menschen mit Beeinträchtigung, Säuglinge und Kleinkinder, alleinlebende, ältere Menschen oder obdachlose Menschen. Katrin Lenze appelliert: „Gebt aufeinander Acht! Wer Jemanden sieht, der möglicherweise stark unter der Hitze leidet, kann demjenigen Wasser zum Trinken anbieten und ihn an einen kühlen und schattigen Ort bringen.“

Wenn der Verdacht auf einen hitzebedingten Notfall besteht, sollte ein Notruf unter der Telefonnummer 112 abgesetzt werden. Der ärztliche Notdienst, erreichbar unter der Telefonnummer 116 117, kann bei der Einschätzung helfen, ob es sich um einen Notfall handelt. Anzeichen, die auftreten können, sind beispielsweise starke Kopfschmerzen, plötzliche Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, wiederholtes, heftiges Erbrechen, eine Körpertemperatur von über 39 Grad Celsius oder trockene, heiße Haut.

Weitere Tipps und Informationen zum Thema Hitzeschutz erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger bei Katrin Lenze unter der Telefonnummer 02921-30/2613 oder per E-Mail an katrin.lenze@kreis-soest.de

Hintergrund gefühlte Temperatur:
Die gefühlte Temperatur unterscheidet sich von der tatsächlichen Temperatur, die üblicherweise in Wettervorhersagen angegeben werden. Das Temperaturempfinden des Menschen entspricht aber oftmals nicht der Lufttemperatur. Gerade bei Sonne und einem hohen Wasserdampfgehalt – also wenn es schwül ist – wird die Temperatur als höher und bei Wind als geringer empfunden. Der Deutsche Wetterdienst setzt zur Berechnung dieser „Gefühlten Temperatur“ das Klima-Michel-Modell ein, welches den Wärmehaushalt eines Modellmenschen bewertet.