Nach der erfolgreichen Erstauflage der Mobilfunkmesswoche im vergangenen Jahr werden nun rund um Pfingsten erneut möglichst viele Messungen angestrebt, um ein aktuelles Bild der Mobilfunkversorgungslage zu erhalten. Die Mobilfunkmesswoche ist eine Initiative der Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren in den Kreisen und kreisfreien Städten.
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterstützt die Aktion auch in diesem Jahr als Schirmherrin. Neubaur: „Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, ob zuhause oder unterwegs: Ein guter Mobilfunkempfang ist Grundvoraussetzung für unseren Alltag – doch noch immer ist das nicht überall ohne Verbindungsabbruch möglich. In Nordrhein-Westfalen arbeiten wir deshalb kontinuierlich am flächendeckenden Ausbau der Mobilfunkversorgung. Um den Mobilfunk noch gezielter verbessern zu können, sind alle Bürgerinnen und Bürger in der zweiten Mobilfunkmesswoche NRW dazu aufgerufen, ihren gegenwärtigen Empfang zu messen und Funklöcher aufzuspüren. Die erfolgreiche Erstauflage der Mobilfunkmesswoche war mit über 13 Millionen Messpunkten im vergangenen Jahr ein großer Erfolg. Insgesamt haben 36.000 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen – das wollen wir weiter steigern und freuen uns, dass auch Rheinland-Pfalz unsere Idee aufgreift und zeitgleich eine Mobilfunkmesswoche durchführt. Um dem Thema Mobilfunkversorgung noch größere Aufmerksamkeit zu verschaffen, würden wir uns im kommenden Jahr eine bundesweite Mobilfunkmesswoche wünschen.“
Mit der Breitbandmessung/Funkloch-App der Bundesnetzagentur können Nutzerinnen und Nutzer die Netzverfügbarkeit ihres Mobilfunknetzes unkompliziert in Echtzeit erfassen und so möglicherweise vorhandene Funklöcher ermitteln. Die jeweilige Netzverfügbarkeit (kein Netz, 2G, 4G, 5G) wird dafür auf dem Endgerät gespeichert. Die Ergebnisse werden anonymisiert an die Bundesnetzagentur übermittelt, in der Funkloch-Karte des Gigabitgrundbuchs des Bundes verarbeitet und im Nachgang der Mobilfunkmesswoche für NRW ausgewertet. Der Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur wird die Ergebnisse stichprobenartig validieren. Die Funkloch-App steht kostenlos und werbefrei in den App-Stores zum Download bereit. Nähere Informationen zur Mobilfunkmesswoche und zur App sind hier abrufbar: www.mobilfunkmesswoche.nrw.
Im Kreis Soest hat sich die Mobilfunkabdeckung in den vergangenen Jahren stark positiv entwickelt. So beträgt die 5G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber – Stand Januar 2024 – 92,47 Prozent. Im April 2022 waren es erst 31,09 Prozent gewesen. Die Abdeckung im 4G-Netz, ebenfalls durch mindestens einen Anbieter, liegt im Kreis bei 97,26 Prozent.
„Die Bürgerinnen und Bürger können mit der Funkloch-App die Versorgung aus Nutzersicht erfassen“, hebt Philipp Bußmann, Mobilfunkkoordinator des Kreises Soest, die Vorteile der Anwendung hervor. „Die so gewonnenen Daten sind eine gute Ergänzung zu unseren bisherigen Erkenntnissen und somit auch hilfreich, um die letzten Funklöcher im Kreisgebiet durch die Netzbetreiber schließen zu lassen.“
Als Mobilfunkkoordinator fungiert Bußmann als Bindeglied zwischen Kommunen, Politik und Bürgern. Er bildet die Schnittstelle zu Mobilfunknetz- oder Funkmastbetreibern und unterstützt diese unter anderem bei der Standortsuche. Ziel ist eine möglichst flächendeckende Versorgung des Kreises Soest mit dem 5G-Mobilfunkstandard. Bußmann arbeitet dafür eng mit dem Kreis-Gigabitkoordinator Christoph Hellmann zusammen.
Hintergrund: Mobilfunk in Nordrhein-Westfalen
Nach aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur beträgt die 4G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen 98,2 Prozent. 5G ist bereits in 93,7 Prozent der Fläche durch mindestens einen Netzbetreiber verfügbar. 12 Prozent (Kreis Soest: 10,38 Prozent) der Landesfläche sind so genannte Graue Flecken, also Flächen, die von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt werden. 1,6 Prozent (Kreis Soest: 2,61 Prozent) der Landesfläche sind als Weiße Flecken bislang weder mit 4G noch mit 5G versorgt.