Seit über zehn Jahren bekämpft der Kreis Soest die Pflanzen an den Gewässern und in den Naturschutzgebieten mit dem Ergebnis, dass die einzelnen Bestände schon deutlich kleiner geworden sind. „Umso wichtiger ist die weitere systematische Bekämpfung der noch verbleibenden Pflanzen, um das erneute Aussamen zu verhindern“, erläutert Annette Kühlmann. Gemeinsam mit dem Landschaftswart für die Gemeinde Möhnesee, Werner Leifert, hat sie die Bürgeraktion zur Bekämpfung der Herkulesstaude einmal mehr organisiert. Treffpunkt am Samstag, 11. Mai, ist um 9.30 Uhr der Parkplatz beim Landgasthaus Tackeberg, Neuhaus 54, 59519 Möhnesee.
Im Anschluss an die Aktion gibt es für alle Mitstreiter eine vom Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald spendierte Suppe im Gasthaus Tacke in Möhnesee-Neuhaus. Für die Getränke sorgt die Gemeinde Möhnesee.
An der Heveaue bei der Ortschaft Neuhaus gibt es so viele Herkulesstauden, weil sich die schwimmfähigen Samen der Pflanzen während eines Hochwassers im Jahr 2007 über die gesamte Aue ausbreiten konnten. Beseitigt werden die jetzt noch kleinen Pflanzen in enger Anlehnung an einen Leitfaden der Landwirtschaftskammer NRW. „Im jetzigen Stadium ist die Pflanze noch gut zu bekämpfen“, erläutert Werner Leifert als Landschaftswart für die Gemeinde Möhnesee. „Um sie gänzlich abzutöten, muss die Wurzelrübe zehn Zentimeter unter der Bodenoberfläche mit einem Spaten durchtrennt werden.“
Für die Bekämpfung ist Schutzkleidung in Form von Handschuhen, langarmiger Kleidung und festen Schuhen oder Stiefeln (evtl. Wathose) sowie ein Spaten erforderlich. Das Gelände ist zum Teil sehr unwegsam. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Detaillierte Anleitungen und Erklärungen werden vor Beginn der Aktion durch den Kreis Soest und vom Landschaftswart der Gemeinde Möhnesee, Werner Leifert, gegeben.
Die Federführung und die Organisation obliegt der Wasserwirtschaft des Kreises Soest. Ansprechpartner sind Annette Kühlmann, Telefon 02921/30-2213, und Werner Leifert, Telefon 02924/5436.Weitere Informationen zur Herkulesstaude und Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es auch auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer NRW: www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/pflanzenschutz/genehmigungen/herkulesstaude.htm.
Hintergrund: Herkulesstaude
Die Herkulesstaude (auch Riesenbärenklau genannt) wurde etwa um 1890 aus dem Kaukasus nach Europa gebracht und ist in vielen Gebieten zur Problempflanze geworden. Photosensibilisierende Substanzen (Furanocumarine) in der Staude können bei Hautkontakt insbesondere in Kombination mit Sonnenlicht phototoxische Reaktionen hervorrufen. Die Folge sind Rötungen, Hautentzündungen oder Reizungen, die bis zu Verbrennungen zweiten Grades führen können. Auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks können die Folge des Umgangs mit der Pflanze sein. Sie unterdrückt und verdrängt die heimische Vegetation. Die Bekämpfung der Herkulesstaude ist äußerst schwierig. Mähen ist zwecklos, da die Pflanze immer wieder aus einer kräftigen Rübe austreibt und das Mähen lediglich zu einer Verzögerung der Blüte führt.