Das A und O ist eine gute Handhygiene, denn die Noroviren werden über den Stuhl und das Erbrochene des Erkrankten ausgeschieden und können sich von dort aus per Handkontakt mit kontaminierten Flächen schnell verbreiten. „Richtiges Händewaschen ist also sowohl beim Erkrankten wichtig, um den Übertragungsweg zu unterbrechen, als auch für alle anderen, damit potenzielle Krankheitserreger nicht von der Hand über Nase oder Mund in den Körper gelangen“, macht Margitta Neufeld deutlich.
Sie rät dazu, sich im Alltag regelmäßig die Hände zu waschen, insbesondere nach dem nach Hause kommen, dem Toilettenbesuch, nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen, vor der Zubereitung von Speisen sowie vor und nach dem Kontakt mit Kranken und der Behandlung von Wunden. Wer in öffentlichen Waschräumen die Wahl zwischen einem Seifenstück und Flüssigseife hat, sollte aus hygienischen Gründen letzteres wählen.
Wer viele persönliche Kontakte pflegt, kann zusätzlich davon profitieren, die Hände zwischendurch immer mal wieder mit einem Desinfektionsmittel zu reinigen. Stets ein Fläschchen davon griffbereit in der Tasche zu haben, schadet überdies auch beim Gang auf eine öffentliche Toilette nicht.
Sollte trotz aller Vorsorge in der Familie eine Durchfallerkrankung wüten, empfiehlt Dr. Neufeld: „Besorgen Sie sich in der Apotheke ein Desinfektionsmittel mit einem Wirkstoff speziell gegen Noroviren. Und setzen Sie, sollte der Erkrankte stark erbrechen, eine Maske auf. Diese Maßnahmen können die Ansteckungsgefahr immens verringern.“ Für die Allgemeinbevölkerung nicht vonnöten sind aus Sicht der Medizinerin dagegen spezielle Seifen mit antibakteriellen Zusätzen.
Hintergrund: Norovirus
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind Noroviren für einen Großteil der nicht bakteriell bedingten Magen-Darm-Entzündungen bei Kindern (zirka 30 Prozent) und Erwachsenen (bis zu 50 Prozent) verantwortlich. Heranwachsende unter fünf Jahren sowie ältere Personen über 70 Jahre sind besonders häufig betroffen. Zu den Symptomen gehören schwallartiges, heftiges Erbrechen und starke Durchfälle. Personen sind während der akuten Erkrankung hoch ansteckend. Wie das RKI auf seiner Seite weiter mitteilt, haben Untersuchungen allerdings gezeigt, dass das Virus in der Regel noch sieben bis 14 Tage – in Ausnahmefällen noch über Wochen nach einer akuten Erkrankung – über den Stuhl ausgeschieden werden kann. Daher ist auch nach der akuten Phase eine sorgfältige Sanitär- und Händehygiene erforderlich.