Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein, Geradlinigkeit – diese und weitere Eigenschaften schätzte die Verwaltungschefin am Pressereferenten. Eva Irrgang unterstreicht: „Auf Wilhelm Müschenborn war immer Verlass. Ich danke ihm für die langjährige enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche ihm für den wohlverdienten Ruhestand alles Gute.“
Aufgenommen hatte der 66-Jährige seine Tätigkeit 2002 – damals noch unter Irrgangs Vorgänger Wilhelm Riebniger. Seither vervielfältigten sich die Kommunikationskanäle ebenso wie sich die Informationswege beschleunigten. Wilhelm Müschenborn schnitt die Kreis-Pressestelle auf die sich stetig wandelnden Anforderungen zu und machte sie fit für die digitale Welt. Früh etablierte er eine professionelle Internetredaktion und kümmerte sich um die Einführung der Social-Media-Kanäle. Schwerpunkt seiner Arbeit war und blieb das Kerngeschäft: Presseanfragen und -mitteilungen, Pressekonferenzen, Grußworte und Reden, Sitzungsberichterstattung und vieles mehr: Wilhelm Müschenborn hat sich diesen Aufgaben mit großer Leidenschaft und vorbildlichem Pflichtbewusstsein gewidmet.
Dabei blieben der Kreisverwaltung und ihrem Pressesprecher Krisen nicht erspart: Kurz nach Beginn seines Wechsels in den öffentlichen Dienst kam es 2003 zu Fällen von zunächst unerklärlichen Lungenentzündungen. Wenig später stellte sich heraus, dass es sich um den bis dahin größten beschriebenen Q-Fieber-Ausbruch handelte. Auf dem Bauernmarkt im Kurpark in Bad Sassendorf steckten infizierte Schafe 277 Menschen an. Rund zehn Jahre später, im Sommer 2013 nahm eine massive Erkrankungswelle nach einem Legionellenausbruch in Warstein den Krisenstab des Kreises und damit auch Wilhelm Müschenborn in Anspruch. „Wir wohnten damals quasi über Wochen im Kreishaus“, erinnert sich der heute 66-Jährige. Die Herausforderungen rund um die Flüchtlingsunterbringung 2015, die Corona-Pandemie ab 2020, Energiemangellage und zuletzt der Cyberangriff auf den IT-Dienstleister des Kreises – in den vergangenen Jahren folgten die Krisen Schlag auf Schlag.
Das nötige Rüstzeug für diese Herausforderungen hatte Wilhelm Müschenborn, Jahrgang 1957 und zuhause im Dattelner Stadtteil Horneburg, „auf der anderen Seite des Schreibtischs“ erworben: Zunächst hatten 20 Jahre Zeitungmachen sein Berufsleben bestimmt. Nach Studienjahren an der Ruhr-Universität Bochum absolvierte er ab 1981 ein Volontariat bei den Westfälischen Nachrichten in Münster. Seine ersten Redakteursjahre verbrachte Wilhelm Müschenborn in der Lokalredaktion Lüdinghausen. 1985 wechselte er zum Soester Anzeiger. Dort zeichnete er 17 Jahre lang für die Kreisredaktion verantwortlich.
Jetzt gibt Wilhelm Müschenborn den Staffelstab an eine ebenfalls ausgebildete Zeitungsredakteurin weiter. Neue Kreis-Pressesprecherin wird zum 1. Mai seine bisherige Stellvertreterin Birgit Kalle. Die ehemalige Westfalenpost-Redakteurin war Anfang 2022 zum Kreis Soest gewechselt. Zuvor hatte die 45-jährige gebürtige Soesterin seit 2014 als stellvertretende Pressesprecherin beim Nachbarkreis Unna gearbeitet. Mit Susanne Schulte-Nölle (44) rückt auf die Position der stellvertretenden Pressesprecherin auch eine gelernte Journalistin nach: Die Lippstädterin trat zum 1. April in die Dienste der Kreisverwaltung Soest ein, nachdem sie zuletzt rund neun Jahre Redakteurin bei der Tageszeitung „Die Glocke“ war. Pressestellen-Erfahrung sammelte Susanne Schulte-Nölle bereits während einer rund dreijährigen Tätigkeit beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Die Pressestelle komplettieren Judith Wedderwille, die den Wechsel im Team nutzt, um künftig an die Position der Multimedia-Redakteurin zu rücken, Internet-Redakteur Mathias Keller und Volontärin Kira Hönicke. Angesiedelt ist die Pressestelle in der Abteilung Büro der Landrätin beim Kreis Soest.