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Immobilienpreise gehen spürbar zurück

Durchschnittspreis für ein Ein- / Zweifamilienhaus nun bei 275.000 Euro – Möhnesee weiter auf dem Spitzenplatz

Sinkende Preise, weniger geschlossene Kaufverträge: Der Immobilienmarkt im Kreisgebiet folgt dem bundesweiten Trend. Das zeigt ein Blick in den Grundstücksmarktbericht, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte jetzt vorgelegt hat. Darin wird die Immobilienmarktentwicklung für den Kreis Soest (ohne Stadt Lippstadt) abgebildet.

Grundstücksmarktbericht vorgestellt
Grundstücksmarktbericht vorgestellt: Eva Börger, Vorsitzende des Gutachterausschusses und Abteilungsleiterin Liegenschaftskataster und Vermessung in der Kreisverwaltung, und Steffen Arnskötter, Geschäftsführer des Gutachterausschusses, legten die Analyse vor, die wichtig unter anderem für Eigentümer und Kaufinteressenten ist. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

„Der Durchschnittspreis für ein Ein- oder Zweifamilienhaus ist im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen“, sagt Eva Börger, Vorsitzende des Gutachterausschusses und Abteilungsleiterin Liegenschaftskataster und Vermessung in der Kreisverwaltung. So wurde ein durchschnittliches Ein- oder Zweifamilienhaus im vergangenen Jahr für 275.000 Euro verkauft. „Das ist ein Minus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, ordnet Eva Börger ein. Nicht nur die Preise gingen zurück, auch die Umsatz- und Transaktionszahlen waren 2023 rückläufig: Mit nur 1.973 geschlossenen Kaufverträgen ist dies der geringste Wert der vergangenen zehn Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Abfall von 21 Prozent zu erkennen. Im selben Zeitraum ist der Geldumsatz um 33 Prozent auf 356,2 Millionen Euro gesunken.

Zurückhaltender sind Bürger und Firmen bei Bestandsimmobilien wie im Neubau-Bereich geworden: „Wurden im Jahr 2021 noch 463 Bauplätze veräußert, waren es im Jahr 2022 nur noch 255 und im letzten Jahr lediglich 168“, erläutert Steffen Arnskötter den Immobilienmarkt. Er ist Geschäftsführer des Gutachterausschusses. 

Auf der Basis ist es nicht verwunderlich, dass die Bodenrichtwerte, die den durchschnittlichen Preis für einen Quadratmeter Grundstücksfläche angeben, entgegen der letzten Jahre nicht gestiegen sind. Eine Ausnahme bildet hier nur die Soester Innenstadt. Die Bodenrichtwerte der Soester Innenstadt sind durch den Studenten Jonas Ost im Rahmen seiner Bachelorarbeit zum Vermessungsingenieurstudium untersucht worden.

Neben der aktuellen Konjunkturentwicklung hat Jonas Ost auch weitere Parameter berücksichtigt und nach einer ausführlichen Ortsbegehung und Bestandsaufnahme auch die durch das Planungsrecht der Stadt Soest geschaffenen Rahmenbedingungen betrachtet. Diese Daten wurden dann mit weiteren Parametern verschnitten wie zum Beispiel einzelnen Kauffällen unbebauter Grundstücke oder der allgemeinen Mietentwicklung in den einzelnen Quartieren. Gestützt wurden diese ermittelten Daten mit einer Umfrage unter 32 markt- und ortskundigen Personen sowie Institutionen. Eva Börger analysiert: „Am Ende stand eine deutliche Aufwertung der bisherigen Bodenrichtwerte zu Buche, die in einzelnen Fällen bis zu 50 Prozent betragen kann. Die Untersuchung untermauert somit nicht nur die Notwendigkeit der Anpassung, sondern auch die Attraktivität der Soester Innenstadt.“

Attraktiv ist und bleibt neben der Stadt Soest auch die Gemeinde Möhnesee, die bei den Durchschnittskaufpreisen je Kommune für Ein- und Zweifamilienhäuser den Spitzenplatz im Kreisgebiet einnimmt. Schlusslichter bilden Rüthen und Warstein. Im 125 Seiten starken Grundstücksmarktbericht enthalten sind unter anderem auch Durchschnittspreise von Eigentumswohnungen oder land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen wie Ackerland – bei letzterem sind die Preise übrigens gestiegen. Der gesamte Grundstücksmarktbericht steht unter www.gars.nrw/soest zum Download zur Verfügung. Weitere Infos bei der Ausschussvorsitzenden Eva Börger unter Telefon 02921/30-2334 oder beim Geschäftsführer Steffen Arnskötter unter Telefon 02921/30-2367, E-Mail gutachterausschuss@kreis-soest.de.

Hintergrund: Mit wenigen Klicks zum ungefähren Wert der eigenen Immobilie
Wer einen Anhaltspunkt dafür haben möchte, was seine Immobilie wert ist, dem helfen die Daten des Gutachterausschusses im Internet weiter. Denn neben den Bodenrichtwerten hat der Gutachterausschuss auch die Immobilienrichtwerte für das Jahr 2024 fortgeschrieben. Mit diesen kann jeder Bürger sein freistehendes Haus, Reihen- oder Doppelhaus sowie seine Eigentumswohnung mit ein paar Klicks überschlägig selbst im Wert bestimmen: einfach mit der jeweiligen Quadratmeterzahl multiplizieren. Die Richtwerte und zahlreiche weitere Daten sind im Grundstücksmarktbericht 2024 festgehalten und können auf www.boris.nrw.de kostenlos eingesehen werden.

Ein- und Zweifamilienhäuser
Tabelle: Durchschnittskaufpreise je Kommune für Ein- und Zweifamilienhäuser. Grafik: Steffen Arnskötter/ Kreis Soest
Anzahl Kaufverträge
Tabelle: Anzahl Kaufverträge und Umsatz in Mio. Euro. Grafik: Steffen Arnskötter/ Kreis Soest