112 für schnelle Hilfe

Europaweiter Notruftag soll Leben rettende Rufnummer bekannter machen

Am 11. Februar ist europaweiter Notruf-Tag. Seit 2009 gilt in allen EU-Staaten die 112 als Notrufnummer. Man muss nicht mehr nach länderspezifischen Notrufnummern suchen – die 112 genügt. In den meisten Fällen ersetzt sie nicht bestehende nationale Notrufnummern, sondern ergänzt sie. Mit dem jährlichen Aktionstag soll die Leben rettende Rufnummer noch bekannter werden. Im Kreis Soest mit seinen 300.000 Einwohnern gingen in der Rettungsleitstelle 2023 insgesamt 84.728 Notrufe über die 112 ein.

84.728 Notrufe
In der Rettungsleitstelle des Kreises Soest am Soester Boleweg gingen 2023 insgesamt 84.728 Notrufe über die 112 ein. Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest

Das Anrufaufkommen, rechnet man Krankentransport, Amts- und Behördenleitungen zusammen, lag bei 119.228. Macht in Summe 203.956 Anrufe, die von den Disponenten der Leitstelle zu bearbeiten waren. 58.298 Rettungswageneinsätze, Notarzteinsätze oder Krankentransporte (Vorjahr: 62.783) zählten die Mitarbeiter. Außerdem wurden 4.339 Einsätze der Feuerwehr (Vorjahr: 4.122) über die Rettungsleitstelle des Kreises ausgelöst und abgewickelt. „Daran wird deutlich, wie vielen Menschen dank 112 in Notsituationen geholfen werden konnte“, betont Ricarda Oberreuter, Dezernentin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr.

In Deutschland kann man mit der Notrufnummer 112 Feuerwehr, Rettungsdienst und den Notarzt anfordern. Die Nummer 110 gilt für die Polizei. Der Euronotruf ist EU-weit kostenlos. Unter dieser Rufnummer ist immer eine Leitstelle zu erreichen, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert.

Leider gibt es aber auch eine Kehrseite dieser Medaille: Viel zu häufig wird der Notruf „aus Jux und Dollerei“ gewählt. Gerade Jugendliche rufen diese Notrufnummer in missbräuchlicher und böswilliger Absicht oder einfach nur aus Langeweile an. Leitstellenchef Sebastian Narten appelliert deshalb: „Wir können dankbar sein, dass wir ein so gutes und reibungslos funktionierendes Notrufsystem haben. Wenn dieses jedoch aus Langeweile missbraucht wird, hört der Spaß auf. Notrufmissbrauch ist strafbar. Denn diese unnötigen Anrufe können unter Umständen auch die Leitungen blockieren, wenn jemand wirklich einen Notfall melden muss und auf Hilfe angewiesen ist. Daher drohen bei Missbrauch Geld- oder Freiheitsstrafen, und das dürfte zusätzlich Grund genug sein, diese Späße zu unterlassen.“

Wer einen Notruf absetzt, sollte den Standort des Geschehens so präzise wie möglich erläutern. Die geschulten und erfahrenen Leitstellendisponenten stellen dem Anrufer oder der Anruferin alle weiteren Fragen, die für eine zielgerichtete und schnelle Alarmierung relevant sind. Diese erfolgt bereits während des Gesprächs, damit die benötigte Hilfe auch bei weiteren Fragen ohne größere Verzögerung eintrifft.