„Komm auf Tour“: 1.400 Jugendliche entdecken ihre Stärken

Schüler finden Orientierung für den zukünftigen Lebens- und Berufsweg – Sponsoren machen Projekt möglich

„Was will ich, was kann ich gut? Wie will ich später einmal leben?“ Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich noch bis zum 2. Februar rund 1.400 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen bei „komm auf Tour“. Das Erfolgsprojekt macht zum 17. Mal Station im Kreis Soest und soll den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Hilfestellung bei der Berufsorientierung geben.

komm auf Tour
„Was will ich, was kann ich gut? Wie will ich später einmal leben?“ Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich noch bis zum 2. Februar rund 1.400 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen bei „komm auf Tour“. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Die Berufswahl prägt den gesamten Lebensweg. Die Weichen dafür wollen in einem Alter gestellt werden, in dem die Entscheidung für viele junge Menschen noch schwierig ist. „Wenn man aber weiß, wo die eigenen Stärken liegen, kann man schon früh die richtige Richtung einschlagen und spätere Enttäuschungen vermeiden“, ist Sascha Kudella, Dezernent für Jugend, Bildung und Soziales beim Kreis Soest, überzeugt. „Das ist nicht nur für jeden einzelnen jungen Menschen wichtig, sondern auch für unsere Gesellschaft, weil wir die Zahl der Ausbildungsabbrecher weiter verringern wollen.“ 

Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Partnern hat die Kommunale Koordinierungsstelle Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) „komm auf Tour“ erneut in den Kreis Soest geholt. Dieses Mal ist der Erlebnisparcours in der Halle der Firma Eaton in Soest aufgebaut, die viele Menschen im Kreisgebiet noch als Impfzentrum vertraut ist. Im Parcours geht es für die Schülerinnen und Schüler mit Tempo durch vier Stationen: „Sturmfreie Bude“, „Zeittunnel“, „Bühne“ und „Labyrinth“. Gefragt sind dabei Fähigkeiten wie Orientierungssinn, Verantwortungsgefühl, Improvisationstalent oder auch Teamwork.

Spielerisch werden dabei Werte vermittelt, die wichtig für den künftigen Lebensweg sind: So macht beispielsweise der Zeittunnel anschaulich, wie ein gutes Zeitmanagement im Alltag hilft. Das Labyrinth ermutigt die Schüler, auch bei Hürden nicht aufzugeben. Selbstpräsentation ist auf Bühne gefragt, während es in der sturmfreien Bude um Selbstorganisation geht. „Hier entdecken die Jugendlichen, ob sie gut reden, rechnen, helfen, handwerken, darstellen, tüfteln oder vielleicht etwas ganz anderes können“, erläutert Andrea Bergmann von der Kommunalen Koordinierungsstelle (KAoA). Wichtige Erfahrungen werden so mit Blick auf die Berufsorientierung gesammelt.

„Der Ausbildungsmarkt hat sich inzwischen in einen Bewerbermarkt entwickelt; es gibt also deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber. Für junge Leute eine gute Nachricht, auch wenn die Vielfalt der Ausbildungsberufe und -möglichkeiten groß ist“, erklärt Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest. Wer weiß, was er kann, dem falle es auch leichter, beruflich in die richtige Richtung zu gehen.

Weil die Eltern eine zentrale Rolle bei der Berufswahl ihrer Kinder spielen, gibt es auch ein Angebot für sie: Bei einem Informationsabend am Mittwoch, 24. Januar, haben sie erfahren, wie sie die Interessen, Stärken und Talente ihrer Kinder erkennen und ihnen bei der Entscheidungsfindung für einen passenden Berufsweg helfen können. „Studien belegen nicht nur, dass Eltern die wichtigsten Ratgeber sind, sie beeinflussen die Jugendlichen auch durch ihre Erwartungshaltungen und ihr positives oder negatives Vorbild als Berufstätige“, betont Andrea Bergmann. „Deshalb wollten wir sie erneut unbedingt mitnehmen, und freuen uns über das große Interesse.“ Insgesamt 105 Eltern und Erziehungsberechtigte kamen zum Elternabend, der ebenfalls in den Räumen der Firma Eaton stattfand. 

Hintergrund: Sponsoren machen Projekt möglich
„Komm auf Tour“ setzt erlebnis- und handlungsorientierte Impulse, um Jugendliche frühzeitig und gendersensibel in ihrer beruflichen Orientierung und Lebensplanung zu unterstützen. Aus dem Kreis Soest beteiligten sich neun Sekundarschulen, acht Förderschulen, drei Gesamtschulen, drei Realschulen und eine Hauptschule an dem Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Bundesagentur für Arbeit. Finanziert wird es durch die Bundesagentur für Arbeit sowie die regionalen Sponsoren: Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, IHK Hellweg-Sauerland, Sparkasse Hellweg-Lippe, Infineon Technologies AG Warstein, Firma Lehde Soest, Bildungsregion Kreis Soest, Dr. Arnold-Hueck-Stiftung, Bürgerstiftung Hellweg-Region, Unternehmensverband Westfalen-Mitte, Stiftung Kinderhilfe Ense sowie Schulträger im Kreis Soest. Die Firma Eaton stellte die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung. Sinus – Büro für Kommunikation GmbH hat das Projekt mitentwickelt und setzt es auch im Kreis Soest um. Die Durchführung des Projektes ist nur möglich durch den Einsatz vieler regionaler Partner, die die Jugendlichen durch den Parcours begleiten. Hierzu zählen: Kreis Soest, Agentur für Arbeit Jobcenter AHA, INI Lippstadt, Diakonie, AWO, Kreishandwerkerschaft, IHK, Diakonie und Börde-Berufskolleg.

komm auf Tour Sponsoren
Zahlreiche Sponsoren, Beteiligte und Helfer machen „komm auf Tour“ möglich: Gestern präsentierten sie das Erfolgsprojekt, das bereits zum 17. Mal im Kreis Soest Station macht, den Medien. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest
Sturmfreie Bude
Im „komm auf Tour“-Parcours entdecken die Schülerinnen und Schüler ihre Stärken und Talente. Hier, in der „sturmfreien Bude“, muss erstmal die Küche aufgeräumt werden. Für diese Siebtklässler aus Lippstadt kein Problem. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest
Zeittunnel
„Was will ich, was kann ich gut?“ Das finden in diesen Tagen Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Kreis Soest bei „komm auf Tour“ in der Halle der Firma Eaton in Soest heraus – so wie hier Siebtklässler der Kopernikusschule Lippstadt. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest