Hochwasser-Lage bleibt angespannt

Großeinsatzlage wird aufrechterhalten – Situation an der Glenne weiter kritisch

Die Hochwasser-Lage im Kreis Soest bleibt angespannt. Insbesondere die Situation an der Glenne bei Lippstadt-Cappel ist nach wie vor kritisch. Deshalb hat der Krisenstab des Kreises Soest in Abstimmung mit Kreisbrandmeister Thomas Wienecke am Montagmorgen, 25. Dezember, entschieden, dass die Großeinsatzlage für das Kreisgebiet weiter aufrecht erhalten wird.

Hochwasser Drohnenaufnahme
Die Hochwasserlage bleibt kreisweit angespannt. Insbesondere in Lippstadt an der Glenne (Foto) ist die Situation kritisch, da der Deich überflutet werden könnte. Deshalb bleibt die Großeinsatzlage bestehen. Foto: Drohneneinheit Kreis Soest

Nach Angaben der Wasserwirtschaft des Kreises Soest liegt der Pegel der Glenne aktuell bei 3,70 Meter. Dass damit eine Überflutung der Deiche droht, macht ein Vergleich zum Hochwasser 2007 deutlich: Damals lag der höchste Wasserstand bei 3,93 Metern, und es kam zu Überschwemmungen. Falls die Deiche überflutet werden, rechnet die Wasserwirtschaft mit einer ähnlichen Lage wie damals, nämlich damit, dass es in den Einzellagen zwischen Glenne und der Holzstraße zu Überflutungen von bis zu 20 Zentimeter kommen könnte.

Die betroffenen Höfe werden sowohl von der Wasserwirtschaft als auch vom Veterinärdienst des Kreises über Vorsorgemaßnahmen beraten. Die Ortslage Lippstadt-Cappel wird durch das Hochwasserschutzsystem Aquariwa geschützt.

Für den Norden des Kreises Soest hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Warnung vor ergiebigem Dauerregen aufgehoben, im Süden gilt sie bis zum 25. Dezember um 18 Uhr weiter. Die Pegel der Flüsse können weiter steigen. Auch weil die Böden keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, können weitere Niederschläge jederzeit für neue Schwierigkeiten sorgen.

Am Sonntag und Montag, 24. und 25. Dezember, rückten die Einsatzkräfte kreisweit zu bisher insgesamt 58 Hochwasser-Einsätzen aus. Diese Zahl klingt vergleichsweise niedrig und muss daher eingeordnet werden: Insbesondere der Einsatz an der Glenne in Lippstadt hat zeitweise rund 200 Einsatzkräfte gebunden, wird aber nur als ein einzelner Einsatz geführt. Der Krisenstab des Kreises Soest, der Einsatzstab der Feuerwehr unter Leitung von Kreisbandmeister Thomas Wienecke und der Stab für außergewöhnliche Einsätze der Stadt Lippstadt (SAE) tauschen sich regelmäßig aus. Auch der Austausch zu den anderen betroffenen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet läuft engmaschig und vertrauensvoll.  

Landrätin Eva Irrgang unterstreicht: „Unser Dank gilt allen Einsatzkräften, insbesondere den Feuerwehren, den Hilfsorganisationen, dem THW, der Polizei, den Unterstützungskräften auch aus anderen Gebietskörperschaften und allen, die über die Weihnachtstage dazu beitragen, den Herausforderungen so professionell und effektiv zu begegnen. Die allermeisten von ihnen sind ehrenamtlich im Einsatz, viele von ihnen haben Kinder und sich das Weihnachtsfest sicherlich ganz anders vorgestellt. Unsere Hilfe und die Hilfe der vielen Einsatzkräfte ist bei denjenigen, die konkret vom Hochwasser bedroht werden.“

Kreisbrandmeister Thomas Wienecke sagt: „Wir sind gut vorbereitet, und es besteht nirgendwo Grund zur Panik. In der Ruhe liegt die Kraft. Wir bitten allerdings um besonnenes Handeln und auch darum, dass sich alle an die Handlungsempfehlungen und Anordnungen der Behörden halten.“

Folgende Straßen im Kreisgebiet sind wegen des Hochwassers aktuell gesperrt:

  • Bad Sassendorf, Gabrechter Weg
  • Ense, Haus Füchten, Füchtener Straße/Bahnübergang/Ruhrwiesen
  • Erwitte K48 Weckinghauser Weg
  • Geseke, Verlarer Weg 300m vor Verlar
  • Lippetal, Lippstädter Straße - Fahrtrichtung Lippstadt
  • Lippetal, Kesseler Mühle Fahrtrichtung Lippborg
  • Lippstadt, Glaseweg
  • Lippstadt, Holzstraße
  • Lippstadt, Schleusenstraße
  • Lippstadt, Zur neuen Brücke
  • Lippstadt, K50 (In den Amtswiesen / Knappstraße), zwischen den Ortsteilen Esbeck und Lipperode
  • Soest, Thöningser Straße
  • Werl, Bergstraßer Weg
  • Wickede (Ruhr), Echthausen, Ruhrstraße