„Region noch lebenswerter gestalten“

Landrätin Eva Irrgang wendet sich mit Neujahrsgrußwort an Bürgerinnen und Bürger

In ihrem Grußwort zum neuen Jahr kündigt Landrätin Eva Irrgang an, dass der Kreis Soest trotz der krisenhaften Zeiten weiter daran arbeiten werde, die heimische Infrastruktur zu verbessern und die Region noch lebenswerter zu gestalten. Sie nennt unter anderem die Nutzung von Wasserstoff als möglichen Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende und die Bestrebungen, eine regionale Wasserstoffwirtschaft auf den Weg zu bringen.

„Viele Möglichkeiten und Chancen“
Landrätin Eva Irrgang fordert in ihrem Neujahrsgrußwort dazu auf, sich die die vielen Möglichkeiten und Chancen ins Bewusstsein rufen, die eine neue Jahreszahl mit sich bringt. Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest

Das Neujahrsgrußwort der Landrätin im Wortlaut:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

an der Schwelle zum Jahr 2024 sollten wir uns trotz der krisenhaften Zeiten, die wir zurzeit erleben, die vielen Möglichkeiten und Chancen ins Bewusstsein rufen, die eine neue Jahreszahl mit sich bringt. Das vergangene Jahr hat uns vor viele Herausforderungen gestellt. Zuletzt haben die vielen Niederschläge und die daraus resultierende Hochwasserlage für unruhige Weihnachtsfeiertage gesorgt. Ich danke allen Einsatzkräften und den Mitgliedern unserer Stäbe, die zurzeit rund um die Uhr dabei sind, Schlimmeres zu verhindern.

Nichtsdestoweniger werden wir das neue Jahr nutzen, um unsere Visionen und Ziele weiter voranzutreiben. Wir werden weiterhin daran arbeiten, unsere Infrastruktur zu verbessern und unsere Region noch lebenswerter zu gestalten.

Besonders intensiv beschäftigen wir uns mit der Nutzung von Wasserstoff als möglichen Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Wasserstoff wird aufgrund seiner Vielseitigkeit und Umweltfreundlichkeit in der zukünftigen Energieversorgung eine entscheidende Rolle spielen. Deshalb vernetzen wir uns auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, um eine regionale Wasserstoffwirtschaft auf den Weg zu bringen. Über den vom Bund geförderten „HyStarter“-Prozess haben wir mit einer Gruppe aktiver Unternehmen und Institutionen bereits ein erstes Handlungskonzept für eine regionale Wasserstoffwirtschaft vorgestellt. Jetzt führen wir diesen Dialogprozess unter der Überschrift „‚Wasserstoffallianz Kreis Soest“ fort. Es handelt sich um ein Forum für Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Verwaltung im Kreis Soest.

Grüner Wasserstoff trägt zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und damit zum Klimaschutz bei. Leider ist sind die Auswirkungen des Klimawandels aber schon greifbar und wir müssen uns rechtzeitig an seine Folgen anpassen. Deshalb haben wir die Wanderausstellung „Aufgepasst. Angepasst!“ auf eine Reise durch alle 14 Städte und Gemeinden unseres Kreises geschickt. Nutzen Sie im neuen Jahr diese Informationsmöglichkeit, um sich persönlich vor Sturm-, Überflutungs- und Starkregenfolgen zu schützen. Schon mit kleinen Maßnahmen lässt sich hier viel erreichen! Wir tun in diesem Zusammenhang natürlich gleichzeitig alles dafür, in Zusammenarbeit mit den Kommunen den übergreifenden vorbeugenden Hochwasserschutz zu verbessern, um unsere Ortslagen zu schützen.

Auch Unternehmen und Einrichtungen müssen sich an die Klimafolgen anpassen. Deshalb ist das Projekt KlimaSicher im vergangenen Jahr in eine zweite Runde gegangen. Zunächst haben wir mit ansässigen Unternehmen Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels entwickelt. Jetzt geht es darum, vulnerable Bevölkerungsgruppen in Seniorenheimen oder Kindertagesstätten vorzubereiten und zu schützen.

Im Zusammenhang mit dem Klimaschutz spielt die Energieeffizienz eine große Rolle. Die Unternehmen im Kreis Soest sind aufgerufen, ihre Energieeffizienz zu verbessern und nachhaltige Geschäftspraktiken umzusetzen, um den Klimaschutz zu fördern. Das Projekt ÖKOPROFIT® zielt darauf ab, diese Ziele gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen zu erreichen. Für eine neue einjährige Projektrunde, die in Kooperation des Hochsauerlandkreises und des Kreises Soest stattfindet, wurden Unternehmen aus beiden Kreisgebieten gefunden. Weitere interessierte können sich noch anschließen.

Eine gute Gelegenheit, nachhaltige Entwicklungsprojekte vor der Haustür voranzutreiben, bietet der Kreisentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“, den wir vor den Sommerferien 2024 wieder durchführen. Er ist einmal mehr eine hervorragende Möglichkeit, das umfassende bürgerschaftliche Engagement vieler Dorfgemeinschaften sowie geplante und realisierte Vorhaben in den Mittelpunkt zu stellen, sichtbarer zu machen und zu stärken. Es sind die vielen Aktivitäten und Projekte der Dorfgemeinschaft, die ein Dorf lebenswert und attraktiv machen. Deshalb lohnt es sich für alle Ortsteile im Kreis Soest, in denen nicht mehr als 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner leben, am Wettbewerb teilzunehmen und so ihre Dorfgemeinschaft zu aktivieren und zu stärken.

Zum Ende des Jahres ist unser IT-Dienstleister Opfer eines mit großer krimineller Energie durchgeführten Cyberangriffs geworden. Dadurch konnten der Kreis Soest und viele andere Kommunen in Südwestfalen und darüber hinaus die gewohnte Qualität ihrer Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger nicht aufrechterhalten. Denn die Südwestfalen IT musste aus Sicherheitsgründen Fachverfahren stoppen und Verbindungen kappen. Mein Dank gilt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den vergangenen Wochen oft rund um die Uhr ihre Energie und Kompetenz dazu eingesetzt haben, die notwendigen Verfahren wieder in Gang zu setzen oder Alternativen zu entwickeln. Trotz aller Anstrengungen sind aber Unannehmlichkeiten nicht zu vermeiden gewesen. Für diese möchte ich mich bei allen Betroffenen zutiefst und aufrichtig entschuldigen.  

Lassen Sie uns dennoch das neue Jahr mit Hoffnung, Zusammenhalt und Tatendrang begrüßen. Möge 2024 ein Jahr des Fortschritts, des Friedens und des Wohlstands für jeden einzelnen von uns sein.

Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen dieses neue Kapitel zu schreiben und wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr!

Ihre

Eva Irrgang

Landrätin