Späte HIV-Diagnosen haben häufig einen schlechteren Gesundheitszustand zur Folge. Sobald eine Infektion aber erkannt ist, kann mit einer Therapie begonnen werden. Je eher, desto besser. Mit dieser Therapie besteht auch bei späteren Diagnosen die Möglichkeit, dass sich das Immunsystem erholt und das Fortschreiten der Krankheit kann verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Heilbar ist HIV nach wie vor nicht.
In Deutschland leben rund 90.800 Menschen mit HIV oder Aids. Von ihrer Infektion wissen schätzungsweisen 90 Prozent dieser Menschen. Mehr als 95 Prozent der Menschen, die von ihrer Infektion wissen, sind in Behandlung und bekommen wirksame Medikamente gegen ihre Erkrankung.
Eine weitere gute Nachricht: Sogar bei sexuellen Kontakten kann die Übertragung von HIV mit der Therapie verhindert werden. Im Alltag ist HIV ohnehin nicht übertragbar. So kann man sich beispielsweise beim gemeinsamen Essen oder dem Benutzen einer Toilette nicht mit HIV infizieren. „Wir erleben in der Beratung, dass leider immer noch das Wissen über Übertragungswege und Therapie fehlt.“ Dabei sind richtige Informationen besonders wichtig, um sich auch vor eine Infektion zu schützen, oder rechtzeitig an eine adäquate Behandlung zu gelangen. Das Kreisgesundheitsamt bietet kostenlose und anonyme HIV-Testungen und Beratungen in Soest und Lippstadt nach Terminabsprache an. Ratsuchenden können sich zu Themen der sexuellen Gesundheit melden.
Die Beratungs- und Testangebote werden wieder mehr genutzt: Im Jahr 2022 fanden im Kreisgesundheitsamt mehr als 300 Beratungen im Bereich der sexuellen Gesundheit statt. Während der Pandemie sank diese Zahl bis auf 212 Beratungskontakte (2021). Auf dem Niveau von vor der Pandemie sind die Zahlen aber noch lange nicht. „Wir sind ansprechbar. Unser Angebot ist für alle Menschen, die es brauchen. Nutzen Sie es!“ appelliert Celine Longerich. „Egal welchen Grund eine Person hat oder woher sie kommt: Wir wollen mit unserem Angebot gemeinsam dazu beitragen, dass sexuell aktiven Menschen ausreichend Informationen und Beratungsangebote zur Verfügung stehen.“ Die Beratungen sind anonym, vertraulich und kostenlos.
Ein wichtiger Kooperationspartner für das Kreisgesundheitsamt ist die Aidshilfe Soest e.V. Zum Welt-Aids-Tag am Freitag, 1. Dezember, gibt es auf dem Weihnachtsmarkt in Soest einen Aktionsstand der Aidshilfe, an dem auch Frau Longerich vom Kreisgesundheitsamt anwesend sein wird. Hier gibt es unkompliziert viele Infos rund ums Thema und Antworten auf offene Fragen.
Hintergrund: Kontakte und Beratung
Kontakt zur Terminabsprache Gesundheitsamt Soest:
Celine Longerich
Telefon: 02921 30-3058
E-Mail: celine.longerich@kreis-soest.de
Kontakt zur Terminabsprache Gesundheitsamt Lippstadt:
Ursula Böger
Telefon: 02921 30-3063
E-Mail: ursula.boeger@kreis-soest.de
Aids-Hilfe im Kreis Soest e.V.
Telefon: 02921/28 88
E-Mail: info@aids-hilfe-soest.de
www.aids-hilfe-soest.de