Viele Unfälle passieren durch zu schnelles Fahren. Wenn sich alle an die geltenden Regeln halten würden, könnten damit nicht nur zahlreiche Blechschäden, sondern auch viele schwere Unfälle mit Verletzten oder sogar Toten verhindert werden. Weil einige Verkehrsteilnehmer viel schneller unterwegs sind als erlaubt, und deshalb sich selbst und andere gefährden, leistet der Kreis Soest mit seiner Tempo-Überwachung einen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit.
Im gesamten Kreisgebiet befinden sich 13 Starenkästen und 753 Messstandorte (ohne die Stadt Lippstadt) für die zwei mobilen „Blitzer“-Fahrzeuge. Der Blitzer-Anhänger soll hier jetzt unterstützen. Entscheidender Vorteil dieser semistationären Anlage ist: Er kann Tempolimits über mehrere Tage rund um die Uhr überwachen und ist so geschützt, dass er nicht von Vandalen zerstört werden kann.
Ein solches System wird z.B. auch bei der Autobahnpolizei, der Stadt Hamm und von den Nachbarkreisen Unna, Warendorf und dem Märkischen Kreis eingesetzt. „Anton“ arbeitet autark, ohne zusätzlichen Personaleinsatz vor Ort. Der Trailer eignet sich besonders für inner- und außerörtliche Schwerpunktmessungen an Stellen, wo häufig zu schnell gefahren wird. Eingesetzt wird er auch für intensivere Messungen an Unfallhäufungsstellen und Gefahrenpunkten, Messungen an Ortseingängen und -durchfahrten sowie zur Überwachung von Geschwindigkeitsvorgaben im Rahmen des Lärmschutzes.
Im Vorfeld war die Semistation schon im Jahr 2022 für dreieinhalb Monate testweise beim Kreis Soest im Einsatz: Mit Erfolg und guten Erfahrungen. Nun ist der Enforcement-Trailer zunächst für 16 Monate angemietet. Die Mietkosten belaufen sich auf rund 150.000 Euro, was erheblich günstiger ist als der Kauf einer entsprechenden Anlage.
„Wir wollen das Geschwindigkeitsniveau senken, so Unfälle vermeiden und damit die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Der Blitzer-Anhänger kann auch zu verschiedenen Tageszeiten vor Ort die Geschwindigkeit messen und damit deutlich nachhaltiger auf die Verkehrsteilnehmer einwirken“, unterstreicht Christoph Sprenger, Sachgebietsleiter Verkehrssicherheit beim Kreis Soest.
Hintergrund: Kontrollen nur an Gefahrenstellen
Gesetzlich geregelt ist, dass der Kreis die Geschwindigkeit nicht überall überwachen darf, sondern nur an Gefahrenstellen im Straßenverkehr. Mess-Stellen werden deshalb insbesondere dort eingerichtet, wo schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer und besonders schutzwürdige Menschen wie Kinder, Senioren und Hilfsbedürftige unterwegs sind – also beispielsweise an Kitas, Schulen, Altenheimen oder Behinderteneinrichtungen. Gemessen wird beispielsweise auch dort, wo überdurchschnittlich häufig Verstöße gegen eine Geschwindigkeitsbeschränkung festgestellt werden.