Das kreiseigene Gebiet ist sowohl ein Landschaftsschutzgebiet als auch ein Vogelschutzgebiet, weswegen die ökologischen Mängel besonders stören: begradigter Verlauf, ebene Ackerfläche als Vorland. Um diese Mängel zu beseitigen, soll neben der Rückgewinnung des natürlichen Verlaufs auch Totholz in das Gebiet eingebaut werden. Dieses dient zum Beispiel Insekten als Lebensraum, welche dann wiederum Futter für die Fische sind. Der Aushub der ‚neuen‘ Ahse wird verwendet, um den Altverlauf wieder zu verschließen. Allerdings wird nicht das ganze Stück verschlossen. Bereiche mit wertvollen Gehölzbeständen werden an den neuen Bachlauf angeschlossen, um den künftigen Eintrag von Totholz sicherzustellen.
Neben den ökologischen Faktoren verändern sich auch die Maße der Ahse: Aus bisher ca. 550 Metern Bachlauf werden 1.200 Meter. Außerdem soll sich die Breite zwischen 3 und 4 Metern und die Tiefe zwischen 0,9 und 1,5 Metern bewegen. Insgesamt erhält das Gewässer mehr Platz, und Wasser wird im Landschaftsraum gehalten.
„Nächste Woche geht es endlich los. Ich freue mich sehr auf das Projekt!“, so Annette Kühlmann, die zuständige Bauleitung und Landschaftsarchitektin des Kreises. Als langfristiges Ziel sieht sie einen Auwald entlang eines naturnahen Flusses, wo bisher Ackerland besteht. Mit der Maßnahme wird die Europäische Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Sie gibt vor, dass alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen sind. Das Land fördert die Renaturierung mit 80 Prozent über das Förderprogramm „Lebendige Gewässer“.