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Vier verstorbene Drogenabhängige

Gedenktag am 21. Juli macht auf Folgen des Konsums illegaler Substanzen aufmerksam

Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 39.000 Menschen durch den Konsum illegaler Substanzen gestorben. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen – durch Aufklärung, Angebote zur Risikominimierung und Überlebenshilfe. Hierauf machen am Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige (21. Juli) Jan Oliver Wienhues, Suchtkoordinator des Kreises Soest, Alexa Krause, Fachkraft für Suchtprävention, sowie Stefanie Gernhold, Leiterin der Suchtberatungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg, aufmerksam.

21. Juli - Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige
Jan Oliver Wienhues (links), Suchtkoordinator des Kreises Soest, Alexa Krause (Mitte), Fachkraft für Suchtprävention beim Kreisgesundheitsamt, und Stefanie Gernhold (rechts), Leiterin der Suchtberatungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg im Kreis Soest, klären am Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige auf und informieren über Angebote zur Risikominimierung und Überlebenshilfe. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest

Auch vor dem Kreis Soest macht die traurige Entwicklung nicht Halt: Im Jahr 2019 gab es einen Drogentoten im Kreisgebiet. Im Jahr 2020 stieg diese Zahl sprunghaft an auf neun verstorbene Personen, im Jahr 2021 lag sie bei acht und in 2022 bei vier Personen. Circa 70 Prozent der Verstorbenen sind langjährige Drogenabhängige. Das Durchschnittsalter der Toten liegt bei 43,8 Jahren. Jan Oliver Wienhues, Suchtkoordinator des Kreises Soest, betont: „Die Verstorbenen werden im Vergleich zu früher deutlich älter, sterben dennoch viel zu früh.“

Gründe hierfür sieht das Landeskriminalamt einerseits im gestiegenem Wirkstoffgehalt der Substanzen, vor allem bei Heroin und Ecstasy sowie auf der anderen Seite stark gesunkenen Preisen vor allem bei Crystal Meth. Hinzu kommt, dass viele Konsumenten nicht nur eine Substanz zu sich nehmen, sondern der Trend eher hin zu einer großen Bandbreite der konsumierten Drogen geht.

Alexa Krause, Fachkraft für Suchtprävention beim Gesundheitsamt erläutert: „Für die Prävention von schädlichem Substanzkonsum ist es wichtig, möglichst früh anzusetzen, Deswegen beginnen wir mit der Prävention tatsächlich schon in den Kindergärten. Der Schwerpunkt liegt dort im Umgang mit Gefühlen und hilfreichen Strategien, wenn es einem Mal nicht so gut geht. Auch Konfliktbewältigung und Streitschlichtung sind Themen, die behandelt werden. Lebenskompetenzförderung nennt sich der Ansatz, mit dem wir mit den Kindern bis zum sechsten Schuljahr arbeiten, bevor ab der siebten Klasse auch substanzspezifische Informationen einfließen.“  

Dem stimmt Stefanie Gernhold, Leiterin der Suchtberatungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg im Kreis Soest zu: „Unsere Beratung setzt allerdings meist erst dann ein, wenn bereits Suchtprobleme mit Suchtstoffen oder süchtigen Verhaltensweisen vorhanden sind. Wir hören zu, beraten, begleiten und vermitteln bei Bedarf in ambulante und stationäre Therapien. Die in den letzten Jahren stetig steigende Zahl der Todesfälle ist aus unserer Sicht traurig und drastisch. Wir wünschen uns, dass Beteiligte, Angehörige sowie Ratsuchende in Suchtfragen frühzeitig den Kontakt zu uns suchen, Scham und Schwellenangst überwinden und sich Unterstützung holen.“

Weitere Informationen zum Gedenktag erhalten Interessierte im Internet unter www.gedenktag21juli.de. Ratsuchende können sich an Alexa Krause und Stefanie Gernhold wenden. Erreichbar sind sie unter den Telefonnummern 02921/30-2137 (Alexa Krause) und 02902/91089-21 (Stefanie Gernhold) oder per E-Mail an alexa.krause@kreis-soest.de und sgernhold@diakonie-ruhr-hellweg.de.