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Selbsthilfe ist kein Therapie-Ersatz

Nachfrage nach Gruppen ist derzeit sehr groß - KISS informiert über Angebote

Selbsthilfegruppen sind derzeit gefragt wie selten zuvor. Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) im Kreis Soest nimmt die große Nachfrage zum Anlass, Missverständnissen vorzubeugen: Klar sein muss allen Interessierten, dass die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe niemals eine Therapie ersetzen kann.

KISS informiert
KISS-Leiterin Dana Stinson (links) und ihre Kolleginnen Christiane Ebeling (Mitte) und Dr. Astrid-Britta Schlüter (rechts) bieten jede Menge Service für die Selbsthilfegruppen im Kreis Soest und helfen Interessierten, die passende Gruppe zu finden. Foto (Archiv): Birgit Kalle/ Kreis Soest

„Wir haben im Moment sehr viele Anfragen“, berichtet KISS-Leiterin Dana Stinson. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen steht sie Tag für Tag Bürgerinnen und Bürgern beratend zur Seite, die Interesse an Selbsthilfe haben und sich einer der über 130 Selbsthilfegruppen im Kreis Soest anschließen möchten. Außerdem begleitet das Team die bestehenden Selbsthilfegruppen und unterstützt Initiativen für neue Gruppengründungen.

Nicht nur die seelischen und alltäglichen Belastungen der Menschen infolge der Corona-Krise, der unsicheren weltpolitischen Situation und der hohen Inflation bewirken nun die aktuell hohe Nachfrage nach Selbsthilfegruppen - vor allem von Menschen mit psychischen Schwierigkeiten. Auch die weiterhin großen Schwierigkeiten von Betroffenen, einen Platz für eine psychologische Psychotherapie oder eine anderweitige Behandlungsmöglichkeit zu bekommen.

Manch einer erhofft sich nun durch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe die Lösung seiner Probleme. Doch Dana Stinson stellt klar: „Selbsthilfe ist keine Einbahnstraße, sondern ein Nehmen und ein Geben - und keinesfalls ein Therapie-Ersatz.“

Die KISS möchte darüber aufklären, worum es bei „Selbsthilfe“ eigentlich geht. „Aktuell ist die Not der Menschen groß, und oft wenden sich Personen an uns, die in einer akuten Krise stecken oder dringend einen Therapieplatz benötigen, aber im Versorgungsystem kurzfristig keine Hilfe bekommen. Doch da ist eine Selbsthilfegruppe dann oft noch nicht das Geeignete.“

Gerade im Bereich der psychischen Probleme setzen alle Gruppen voraus, dass vor der Teilnahme an den Gruppentreffen nicht nur eine professionelle Diagnostik stattgefunden hat, sondern dass zudem bereits erste therapeutische Maßnahmen absolviert wurden und eine gewisse persönliche Stabilität erreicht worden ist. Ansonsten ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe aber natürlich kostenlos und ohne weitere Voraussetzungen möglich.

Die meisten Selbsthilfegruppen arbeiten zwar völlig autark, nutzen aber den Service der KISS, dass Interessierte über die KISS den Kontakt zu den Selbsthilfegruppen herstellen können. So können die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Selbsthilfegruppen ihre Privatsphäre maximal schützen und die KISS kann auf Wunsch der Gruppenleitungen bestimmte Teilnahmevoraussetzungen erfragen. Zudem bietet die KISS Unterstützung bei der Beantragung finanzieller Fördermittel und begleitet auch in der Gründungsphase oder wenn es zu gruppendynamischen Schwierigkeiten kommt – dazu werden auch regelmäßige Austauschrunden und Fortbildungen angeboten.

Weitere Informationen gibt es beim Team der KISS unter der Telefonnummer 02921/30-2162 oder per E-Mail an kiss@kreis-soest.de. Mehr Informationen auch im Internet auf www.kreis-soest.de/kiss.