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Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt

Bipolare Erkrankungen nehmen zu - Neue Selbsthilfegruppe in Lippstadt

In Deutschland leiden fast 1,5 Millionen Menschen an einer bipolaren Störung. Für viele Betroffene oder Angehörige ist die Krankheit schwer zu verstehen. Der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe kann hier hilfreich sein. Da es in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) bislang noch an einer entsprechenden Selbsthilfegruppe mangelte, befindet sich dazu jetzt eine neue Gruppe mit dem Namen „Berg- und Talfahrt“ für Betroffene und Angehörige in der Gründung.

Neue Selbsthilfegruppe
Bipolare Erkrankungen zeichnen sich durch extreme, in Episoden verlaufende Schwankungen der Stimmung und des Antriebs aus. In Lippstadt befindet sich eine neue Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige in der Gründung. Symbolfoto: Judith Wedderwille/ Kreis Soest

Dana Stinson, Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Kreis Soest (KISS) erläutert: „Früher sagte man noch manisch-depressiv zur bipolaren Störung. Typisch für Bipolar Erkrankte sind extreme, in Episoden verlaufende Schwankungen der Stimmung und des Antriebs." In Hochphasen, den sogenannten Manien, sind Patienten typischerweise in einer unbegründet hohen Stimmungslage, die von außerordentlich kreativen Phasen geprägt ist.

Allerdings haben auch diese Hochphasen teils schwerwiegende Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen: Typisch sind nämlich auch Rastlosigkeit und Unruhe, Gereiztheit und vermindertes Schlafbedürfnis. Auch der Verlust jeglicher sozialen Hemmungen oder ein unkontrollierter Umgang mit Geld können dazu gehören. Das weiß auch ein Betroffener aus Lippstadt, der sich unter anderem deswegen zur Gründung einer Selbsthilfegruppe entschlossen hat. Oft kippt diese Manie in eine Depression.

Bipolare Störungen gehören laut WHO zu den zehn Erkrankungen, die weltweit am häufigsten zu dauernden Behinderungen führen. Heutzutage sind die Möglichkeiten einer Behandlung jedoch durchaus vorhanden, wie Dana Stinson ausführt: „Während einerseits medikamentöse Behandlungen möglich sind, ist eine begleitende Psychotherapie ebenfalls hilfreich." Eine weitere wichtige Säule, die Betroffenen zu langanhaltender Stabilität im Alltag verhelfen kann, ist die Selbsthilfe. In einer solchen Selbsthilfegruppe können sich Betroffene und Angehörige austauschen sowie Erfahrungen und hilfreiche Alltagstipps teilen.

Die neugegründete Gruppe trifft sich 14-tägig in Lippstadt. Genaue Informationen zum Start der Gruppe und den Räumlichkeiten sind bei der KISS unter der Telefonnummer 02921/302162 oder per E-Mail unter kiss@kreis-soest.de erhältlich.

Weitere Informationen, Tipps und Hilfen finden Interessierte auch auf den Seiten des Fachverbands der „Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen" (DGBS) unter www.dgbs.de.