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Thementag zu riskantem Medienkonsum

Fachstelle für seelische Gesundheit und Sozialdienst Katholischer Männer laden ein

Unter der Überschrift „Mit 1.000 Personen verbunden – und trotzdem allein“ veranstaltet die Fachstelle für seelische Gesundheit des Kreisgesundheitsamtes in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) am Samstag, 6. Mai 2023, 10 Uhr, in der SKM-Kontakt- und Beratungsstelle Blickpunkt (Lippstadt, Cappelstraße 50-52) einen Thementag zu riskantem Medienkonsum für Betroffene, Angehörige und Interessierte.

„Mit 1.000 Personen verbunden – und trotzdem allein“
Unter der Überschrift „Mit 1.000 Personen verbunden – und trotzdem allein“ veranstaltet die Fachstelle für seelische Gesundheit des Kreisgesundheitsamtes in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) am Samstag, 6. Mai 2023, 10 Uhr, in der SKM-Kontakt- und Beratungsstelle Blickpunkt (Lippstadt, Cappelstraße 50-52) einen Thementag zu riskantem Medienkonsum für Betroffene und Angehörige. Dr. Astrid Schlüter zeigt das Plakat. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Nur wenige Themen machen deutlich, wie rasant sich unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren entwickelt hat wie die Nutzung von Medien. Musste man früher noch zum Festnetz-Telefon greifen oder im Lexikon nachschlagen, wenn man sich verabreden oder etwas wissen wollte, nutzen schon Kinder heute selbstverständlich ein Smartphone für dergleichen. Die Veränderungen bei der Kommunikation und der allgegenwärtige Einsatz technischer Hilfsmittel beunruhigt oft die Elterngeneration und stößt auf Unverständnis. Wenn dann auch noch Bildschirm- oder Computerspiele genutzt werden, sind familiäre Konflikte oft vorprogrammiert und die Angst ist groß, das Kind sei „onlinesüchtig“.

Das merkt auch Dr. Astrid Schlüter von der Fachstelle für Seelische Gesundheit (FaSeG) des Kreises Soest, an die immer öfter besorgte Eltern oder Angehörige und Freunde herantreten, die sich um nahestehende Jugendliche oder junge Erwachsene sorgen. Schlüter kann dann jedoch oft beruhigen: „Wer seine gesamte Freizeit vor dem Computer, Fernseher oder am Smartphone verbringt, hat erst einmal ein gestörtes Freizeitverhalten, ist aber nicht gleich süchtig.“ Erst wenn eine Mindestzahl wissenschaftlich festgelegter Diagnosekriterien erfüllt sei, spreche man von einer Verhaltenssucht. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geht davon aus, dass bei 8,4 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und bei 5,5 Prozent der 18-bis 25-jährigen jungen Erwachsenen von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung vorliegt. Dr. Astrid  Schlüter: „Viele Menschen nutzen Bildschirmmedien und Computerspiele vor allem auch zum Abschalten bzw. Ablenken nach einem stressbehafteten Ereignis, wie zum Beispiel nach einem langen Arbeits- oder Schultag. Außerdem haben sich die Wege und die Art der Kommunikation generell verändert.“ Dennoch weiß Schlüter um die Risiken: „Gerade junge Erwachsene merken manchmal zu spät, dass sie in ihrem Alltag nicht mehr zurechtkommen, weil sie ihre gesamte Anerkennung aus der virtuellen Welt beziehen. Gleichzeitig ist ein völliger Verzicht auf Medien heutzutage nicht mehr möglich, da auch Schule und Alltagsleben nicht ohne Medieneinsatz auskommen. Dann entstehen ein Leidensdruck und ein Handlungsbedarf.“

Um mit Vorurteilen aufzuräumen, aufzuklären und auch Wege aufzuzeigen, wie eine gesunde Balance wiedergewonnen werden kann, veranstaltet Dr. Astrid Schlüter in Kooperation mit Andrea Kiel-Philipp von der SKM-Kontakt- und Beratungsstelle Blickpunkt den Thementag für Betroffene und Angehörige. Dr. Stefan Kimm von der LWL-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Dortmund führt mit seinem Vortrag „Bildschirmspiel- und Medienabhängigkeit bei Kindern und Jugendlichen“ ab 10 Uhr in das spannende Themenfeld ein. Im Anschluss stellt sich die therapeutische Facheinrichtung und Wohngruppe „Auxilium Reloaded“ für Jugendliche und junge Erwachsene mit riskantem Medienkonsum der Malteser aus Dortmund vor und erläutert, wie der Spagat gelingen kann, trotz Schwierigkeiten im Umgang mit Medien den Alltag bewältigen zu können. In einem abrundenden Publikumsgespräch sind alle Gäste und Aktiven vor Ort eingeladen, sich auszutauschen. Mit dabei sind auch junge Erwachsene, die den Ausstieg geschafft haben und eine Selbsthilfegruppe im Kreis Soest gründen wollen.

Die Veranstaltung endet gegen 13.30 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Weitere Informationen sind erhältlich bei Dr. Astrid Schlüter unter der Telefonnummer 02921/303897 oder per E-Mail an faseg@kreis-soest.de.