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Gesundheitsamt gibt Tipps für einwandfreies Trinkwasser

Bleirohre und Legionellen bergen Gefahren - Wasserfilter werden nicht empfohlen

Wir genießen in Deutschland einen viel zu wenig geschätzten Luxus: Im Kreis Soest fließt das Trinkwasser bei 99 Prozent aller Menschen in einer guten und streng überwachten Qualität durch von den Versorgern gepflegte Rohrleitungen direkt bis ins Haus. Wichtig zu wissen: Ab dem Hausanschluss sind die Hauseigentümer für die Trinkwasserqualität verantwortlich. Und da gibt es einige Risiken – von alten Bleirohren über Legionellen bis hin zum Wasserfilter.

Sauberes Trinkwasser
Damit das Trinkwasser einwandfrei aus der Leitung kommt, ist auch der Hauseigentümer zuständig: Ab dem Hausanschluss ist er für die Qualität verantwortlich. Das Gesundheitsamt weist auf einige Risiken hin. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Daran erinnert der Kreis Soest zum Welttag der Rohrleitung am 11. März. Ja – den gibt es wirklich: 2010 wurde er unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen, um die Bedeutung von sicheren und sauberen Rohrleitungen für die weltweite Wasserversorgung herauszustellen.

Rüdiger Große ist Fachmann für die Trinkwasserhygiene im Kreis Soest. Er rät, einige wichtige Regeln zu beachten, damit das exzellente von den Versorgern zur Verfügung gestellte Trinkwasser im Kreis Soest auch einwandfrei aus dem Wasserhahn fließt.

Problem Stagnationswasser
In warmem, abgestandenem Wasser, sogenanntem Stagnationswasser, können sich verschiedene Bakterien und Krankheitserreger sehr gut vermehren. Bereits nach vier Stunden ist Vorsicht geboten. Insbesondere Legionellen sind hier von besonderer Bedeutung, weil schon bei einer Wassertemperatur von 25 – 55 °C zu einer massenhaften, gesundheitsgefährdenden Vermehrung kommen kann. „Insbesondere in langen, heißen Sommern und während Hitzewellen sowie bei unsachgemäßer Bereitstellung von Warmwasser steigt die Gefahr der explosionsartigen Vermehrung von Krankheitserregern“, weiß Rüdiger Große. Er appelliert: „Lassen Sie besonders dann das Wasser vorlaufen, wenn Sie einige Tage nicht zu Hause waren. Damit wird die Leitung gespült. Es gilt die Faustregel: Kaltwasser muss kalt aus der Leitung kommen, und Warmwasser heiß.“ Das Vorlaufwasser könne bedenkenlos als Gießwasser für Blumen verwendet werden.

Weitere Hinweise des Gesundheitsamts lauten: Sperren Sie bei längerer Abwesenheit, z.B. während des Urlaubs, die Wasserleitungen ab und entleeren Sie wenn möglich die Leitungen. Berücksichtigen Sie dabei auch wenig genutzte Leitungen oder tote Stränge beispielsweise im Keller, Garten oder in der Garage.

Problem Bleirohre
In Häusern bis Baujahr 1973 können noch Bleirohre verbaut sein. Diese können für Menschen schädliche Blei-Ionen an das Trinkwasser abgeben. Die Folgen von der Aufnahme von Blei können Nerven- und Nierenschäden sein. Schwangere, Säuglinge und Kinder sind dabei besonders gefährdet. Sie sollten vorsichtshalber kein Wasser trinken, das durch Bleirohre geflossen ist. Die für die Trinkwasserversorgung genutzten Bleirohre sollten möglichst kurzfristig ausgetauscht werden. Bei Rohren, die ausschließlich für sanitäre Anlagen genutzt werden, ist ein Austausch nicht zwingend erforderlich.

Problem Wasserfilter
Gut gemeint, trotzdem gilt: Das Filtern von Leitungswasser wird vom Gesundheitsamt grundsätzlich nicht empfohlen. „Denn wenn Filter länger genutzt werden als vorgeschrieben, können sich Bakterien ansiedeln und vermehren. Diese Bakterien können dann in das Trinkwasser über gehen und Krankheiten beim Menschen auslösen“, erläutert Rüdiger Große.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Umweltbundesamtes unter www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/trinkwasser. Bei weiteren Fragen zur Trinkwasserhygiene im Kreis Soest haben, können sich Interessierte an ihren Wasserversorger wenden. Der Gesundheitsingenieur des Gesundheitsamtes, Dipl. Ing. (FH) Rüdiger Große ist unter der Telefonnummer 02921/302138 und per E-Mail an ruediger.grosse@kreis-soest.de erreichbar.