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„Kreis rückt in schweren Zeiten zusammen“

Neujahrsgrußwort: Landrätin sieht trotz Krieg und Energiekrise Gründe für Optimismus

In ihrem Neujahrsgrußwort sieht Landrätin Eva Irrgang trotz des Angriffskrieges auf die Ukraine und trotz der Energiekrise gute Gründe, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Der Kreis Soest rücke in schweren Zeiten zusammen, die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sei groß und die interkommunale Zusammenarbeit bestehe aktuell ihre Bewährungsprobe. Für das neue Jahr drückt sie den Wunsch und die Sehnsucht nach Frieden aus.

Wunsch nach Frieden
Landrätin Eva Irrgang drückt in ihrem Neujahrgrußwort den Wunsch und die Sehnsucht nach Frieden aus. Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest

Das Neujahrsgrußwort der Landrätin im Wortlaut:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein für uns alle herausforderndes Jahr ist abgelaufen. Zu Beginn hofften wir noch vor allem auf ein Auslaufen der Corona-Pandemie. Dann ereignet sich das eigentlich Undenkbare. Mitten in Europa entfacht ein Aggressor einen Krieg, dessen Auswirkungen wir alle unmittelbar spüren.

Doch der Kreis Soest rückt in schweren Zeiten zusammen. Das gegenseitige füreinander Eintreten wird gerade neu definiert. Mit diesem erfreulichen Eindruck möchte ich mich nach Monaten mit vielen Hiobsbotschaften zu Beginn des neuen Jahres an Sie wenden. So war die Welle der Solidarität mit der Ukraine nach dem russischen Angriffskrieg riesengroß. Für die Spenden- und Hilfsbereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger im Kreis Soest bedanke ich mich herzlich.

Auch die vielbeschworene interkommunale Zusammenarbeit besteht aktuell ihre Bewährungsprobe. Der Kreis Soest und seine Städte und Gemeinden stellen sich Schulter an Schulter den riesigen Herausforderungen der Energiekrise und der damit verbundenen Verteuerung von Erdöl, Gas und Strom. Ich stehe in einem regelmäßigen Austausch mit der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern unserer 14 Städte und Gemeinden und in enger Abstimmung mit Feuerwehr und Polizei.

Zwei Zielsetzungen stehen dabei im Fokus. Zum einen ist auch im Falle einer extremen Strom- und Gasmangellage die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Zum anderen muss die elementare Versorgung der Bevölkerung, zum Beispiel im medizinischen Bereich, gewährleistet bleiben. Dafür arbeitet die im Kreishaus eingerichtete Geschäftsstelle KRITIS nach innen und nach außen. Dafür engagieren sich die Stäbe beim Kreis und bei den Kommunen sowie verschiedene interkommunal gebildete Arbeitsgemeinschaften zusätzlich zu den bereits bestehenden Aufgaben. Gemeinsam sind wir bestrebt, die Öffentlichkeit und die relevanten Institutionen zu sensibilisieren, wie wichtig für den Fall der Fälle die Eigenvorsorge ist. Wie entscheidend die materielle und gedankliche Vorbereitung eines jeden einzelnen auf den möglichen Ernstfall ist, wie er zum Beispiel mit einem flächendeckenden und anhaltenden Stromausfall eintreten könnte.

Wir alle hoffen, dass es dazu nicht kommen wird. Doch es wäre fahrlässig, keine vorbeugenden Maßnahmen zu ergreifen. Das ist keine Panikmache, so sieht verantwortungsvolles Handeln aus. Trotzdem sehnen wir uns alle nach besseren Zeiten und erhoffen die Rückkehr zur Normalität.

Der Wunsch nach Frieden in Europa steht dabei im Mittelpunkt. Gerade wir Westfalen können es als ein gutes Omen deuten, dass sich der 1648 besiegelte Westfälische Friede 2023 zum 375. Mal jährt. Dieser historische Friedensschluss ist ein mahnendes Beispiel dafür, dass Konflikte nicht mit dem weiteren Einsatz von Waffen, sondern mit einem Dialog auf Augenhöhe am Verhandlungstisch beendet werden.

Wir haben in vielerlei Hinsicht guten Grund, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Denn der Kreis Soest nimmt selbstverständlich auch in Krisenzeiten seine Aufgaben als Dienstleister für seine Bürgerinnen und Bürger wahr. In Sachen Glasfaserausbau ist der Kreis Soest im großen Deutschlandvergleich ziemlich weit vorne. Bereits 2016 wurde in unserer Region mit dem geförderten Breitbandausbau der unterversorgten Einzellagen begonnen. Mit Hilfe der beiden Förderrunden, dem 3. und 6. Call, und der guten Kontakte zu den Telekommunikationsunternehmen wurde der Kreis Soest auch für den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau attraktiv. Aktuell übertreffen wir so kreisweit den Deutschlandschnitt von 22 Prozent und erreichen eine Glasfaserquote von 45,1 Prozent. Zusammen mit verschiedenen Telekommunikationsunternehmen sind wir bestrebt, den privatwirtschaftlichen Ausbau weiter zu beschleunigen, um noch mehr Haushalte im Kreis Soest zu erreichen. Doch wenn dann der privatwirtschaftliche Ausbau in einem Gebiet ansteht und es gilt, in einer Vorvermarktung eine Quote zu erreichen, dann sind Sie, dann sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Informieren und entscheiden Sie sich, am besten für die Glasfaser und damit auch für Ihren Ort.

Auch die „weißen Flecken“ im Mobilfunkbereich, also Gebiete in denen kein Internet über das Mobilfunknetz verfügbar ist, konnten mit Hilfe von Förderanträgen und Verbindungen zu den Mobilfunkanbietern minimiert werden. Der mobile LTE-Empfang ist im Kreis Soest mittlerweile auf rund 97 Prozent, der neue Mobilfunkstandard 5G auf gut 81 Prozent der Fläche möglich. Positiv ist auch, dass es künftig im südlichen Kreisgebiet einen geförderten Mobilfunkmasten geben wird. Damit wird der größte zusammenhängende „weiße Mobilfunkfleck“ geschlossen. Anfang Dezember wurde hierfür der Förderbescheid überreicht.

Das alles sind sehr gute Aussichten für die so wichtige grundlegende Infrastruktur im Kreis Soest. Das ist ein solides technisches Fundament für die Entwicklung unserer lokalen Wirtschaft, die Ausgestaltung unserer heimischen Bildungslandschaft und die Digitalisierung in allen anderen Bereichen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und glückliches neues Jahr. Gemeinsam tragen uns die Hoffnung und die Zuversicht, dass wir ein friedliches und erfolgreiches Jahr 2023 erleben.

Ihre

Eva Irrgang
Landrätin