Eine Arbeitsgruppe aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften, die der Kreisbrandmeister einberufen hatte, definierte gemeinsam die technischen Anforderungen und Leistungen des Fahrzeuges. „Das ging Hand in Hand“, ziehen Brandamtsrat Peter Roters, stellvertretender Chef der Rettungsleitstelle, und Arne Tilly, Systemadministrator der Leitstelle, gemeinsam ein positives Fazit.
Der neue Einsatzleitwagen 2 verfügt über einen Besprechungs- bzw. Stabsraum mit vier Arbeitsplätzen sowie einen Funk- und einen Technikraum. Modernste digitale Computer- und Kommunikationstechnik an Bord ist die Grundlage dafür, dass der Führungsstab bei mittleren und größeren Einsätzen der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes mehrere Einheiten lenken kann. Denkbare Einsatzszenarien sind Großbrände, Unwetter mit großen Schäden, Hochwasser oder Bombenräumungen mit umfangreichen Evakuierungsmaßnahmen, die ein erhöhtes Maß an Koordination erfordern. Betrieben wird der ELW 2 durch die Informations- und Kommunikations-Einheit (IUK Fernmeldezug) des Kreises Soest, die sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern der örtlichen Feuerwehren rekrutiert, und Personal der Leitstelle.
In jeder Gebietskörperschaft in Nordrhein-Westfalen, also in jedem Kreis und in jeder kreisfreien Stadt, ist ein ELW 2 vorzuhalten, da dies gesetzlich gefordert wird. Der Kreis Soest hatte im Rahmen dieser Pflichtaufgabe den Auftrag nach einem entsprechenden Kreistagsbeschluss und einer europaweiten Ausschreibung an den niederländischen Feuerwehrausrüster Visser in Leeuwarden vergeben, weil eine Ersatzbeschaffung notwendig geworden war. Der alte ELW 2 stammte aus dem Jahr 2000 und war somit vor allem im Hinblick auf die Kommunikationstechnik total veraltet. Eine verlässliche Übermittlung von Daten zur Leitstelle, zum Krisenstab und zu den Einsatzabschnitten vor Ort war nicht mehr möglich. Das hatte sich bei vielen Übungen, aber auch bei Realeinsätzen gezeigt. „Der neue, hochmoderne ELW 2 ist ein wichtiger Baustein der Gefahrenabwehr, der technisch jetzt wieder auf der Höhe der Zeit ist und den Anforderungen genügt“, betont Ricarda Oberreuter, Dezernentin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr.
Die Firma Visser hat den ELW 2 auf ein Scania-Fahrgestell aufgebaut. Das Fahrzeug ist inklusive Spiegel und aller Anbauteile 12,21 Meter lang, 2,98 Meter breit und 3,86 Meter hoch. 360 PS und ein Hubraum von 9,2 Litern sorgen für eine maximale Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern.