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Kreis Soest präsentiert eigenen Alkoholparcours

Ziel: Jugendliche ohne erhobenen Zeigefinger über Suchtgefahren aufklären

Ob beim Schützenfest, im Karneval, auf der Kirmes, auf Partys oder vielfach auch zu Hause: Alkohol ist immer präsent. „Er gehört einfach zur Lebenswirklichkeit dazu“, sagt Alexa Krause, Suchtpräventionskraft beim Kreis Soest. Sie unterstreicht: „Die Entscheidung, Alkohol zu trinken, liegt bei jedem selbst.“ Damit Jugendliche wohlüberlegt entscheiden können, ob – und wenn ja wie viel – Alkohol sie trinken möchten, hat der Kreis Soest jetzt einen eigenen Alkoholparcours angeschafft.

Kater präsentiert
Der Alkoholparcours hat ein eigenes Maskottchen: Suchtpräventionskraft Alexa Krause präsentiert den "Kater". Entworfen hat ihn der heimische Illustrator Mirco Tomicek aus Werl-Westönnen. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest

Für Jugendliche sind die Auseinandersetzung mit Alkoholkonsum und das Erlernen von Konsumregeln wichtige Entwicklungsaufgaben. „Mit unserem Alkohol-Parcours wollen wir hier einen wertvollen Beitrag leisten“, erläutert Alexa Kreise. Jugendliche der Klassenstufen 7 bis 9 werden mit interaktiven und spielerischen Methoden angesprochen. „Zwischen 13 und 16 Jahren sind die Schülerinnen und Schüler im richtigen Alter für unsere Präventionsarbeit.“ 

Bisher musste sich Suchtpräventionskraft Alexa Krause für ihre Arbeit einen Alkoholparcours der der Ginko Stiftung für Prävention (Landeskoordination Suchtprävention in Mülheim an der Ruhr) ausleihen. Mit dem eigenen Parcours ist sie flexibler und kann besser auf die Nachfrage der Schulen reagieren. Gemeinsam mit Britta Thulfaut (Koordinierungsstelle Schulsozialarbeit) hatte Alexa Krause (Sachgebiet Sozialpsychiatrischer Dienst, Gesundheitsförderung) Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter sowie Lehrkräfte aus dem ganzen Kreisgebiet jetzt eingeladen, den nagelneuen Alkoholparcours kennen zu lernen.

Das Konzept kommt an: „Der erhobene Zeigefinger mit dem einseitigen Aufzeigen der schlechten Seiten des Konsums gehört der Vergangenheit an“, erklärt Alexa Krause den Ansatz. „Wir knüpfen an die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen an, besprechen Konsummotive und suchen nach Alternativen. Denn Entscheidungs- und Risikokompetenz sind die wesentlichen Ziele einer Suchtprävention am Puls der Zeit.“

Der Alkoholparcours hat übrigens ein eigenes Maskottchen. Der "Kater" wurde vom heimischen Illustrator Mirco Tomicek (Werl-Westönnen) entworfen und ziert Materialien wie Beach-Flags, Sitzkissen zur Gruppen-Zuordnung und vieles mehr. 

 

Hintergrund: Zum Alkohol-Parcours

Der Alkohol-Parcours besteht aus verschiedenen Stationen, die nacheinander von den Jugendlichen durchlaufen werden. An jeder Station erwartet die Jugendlichen eine andere Aufgabe. Derzeit besteht der Parcours aus folgenden Stationen:

  • Quizstation (Aufgabe: Beantwortung von Fragen an Hand vorgegebener Antworten). Ziel: Wissensvermittlung und Aufklärung von Mythen rund um den Alkoholkonsum
  • Jugendschutzstation (Aufgabe: Zuordnen unterschiedlicher Getränke zu den einzelnen Altersstufen des Jugendschutzgesetzes). Ziel: Kennenlernen des Jugendschutzgesetzes und der dahinter stehenden Zielen
  • Anatomie-Station (Aufgabe: Benennung von Organen und deren Aufgabe, Nachvollziehen des Weges vom Alkohol durch den Körper). Ziel: Erkenntnis, dass Alkohol allen Organen im Körper schaden kann
  • Rauschbrillen-Station (Aufgabe: mit Rauschbrillen verschiedene Herausforderungen meistern z.B. Türschloss öffnen). Ziel: Nachvollziehbarkeit der Sinneseinschränkung durch Rausch, Erkenntnis: die Brille wirkt nur auf die Augen, Alkohol auf den gesamten Körper (Gleichgewicht, Stimmung, Sprache, Motorik etc.), die Brille können wir einfach absetzen, der Körper braucht Zeit, um den Alkohol abzubauen.
  • Gute Gründe-Station (Aufgabe: Sammlung von Gründen, warum Jugendliche/Menschen (keinen) Alkohol konsumieren). Ziel: wertfreies Sammeln von Gründen/Motiven, warum Menschen/Jugendliche konsumieren, um Unterschiede in Konsummotiven deutlich zu machen und der „sozialen Erwünschtheit“ in der Beantwortung vorzubeugen.
Rauschbrille getestet
Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter sowie Lehrkräfte aus dem ganzen Kreisgebiet lernten jetzt den nagelneuen Alkoholparcours kennen und testeten unter anderem die Rauschbrille. Foto: Birgit Kalle/ Kreis Soest