22 Fälle von Tuberkulose im Jahr 2023

Gesundheitsamt informiert zum Welttuberkulosetag

Als Robert Koch 1882 den Erreger der Schwindsucht entdeckte, war dies eine Sternstunde medizinischer Forschung. Der Welttuberkulosetag erinnert an den 24. März 1882: An diesem Tag gab der Mediziner die Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums bekannt. Nach wie vor ist die Tuberkulose immer noch eine der weltweite tödlichsten Infektionskrankheiten. Im Jahr 2023 gab es 22 Neuerkrankungen an Tuberkulose im Kreis Soest, 2022 waren es acht. Das geht aus der Statistik des Kreisgesundheitsamts hervor.

„Das Infektionsrisiko ist bei alltäglichen sozialen Kontakten als gering einzustufen. Der Anstieg der Zahlen beruht nicht auf eine vermehrte Anzahl von Neuerkrankungen, sondern durch die aktuelle Zuwanderung von Menschen aus Ländern mit hohen Infektionsraten und den hier routinemäßig durchgeführten, gezielten Untersuchungen auf Tuberkulose“, bewertet Dr. Ute Gröblinghoff, Sachgebietsleiterin Infektionsschutz beim Kreis, die Situation. Die Beratungsstelle des Gesundheitsamtes hat jeweils eine Mitarbeiterin in Soest sowie in Lippstadt, die bei Fragen zum Thema zur Verfügung stehen.

Tuberkulose (TBC) ist eine meldepflichtige Infektionserkrankung, die in Deutschland in aller Regel gut durch Antibiotika behandelbar ist. TBC befällt vorrangig die Lunge, aber auch Nieren, Knochen oder andere Organe können betroffen sein. Die Krankheit ist erst dann ansteckend, wenn die Erreger nach außen gelangen können. „Dann sprechen wir von einer offenen Tuberkulose. Die Betroffenen werden zunächst im Krankenhaus isoliert und entsprechend antibiotisch behandelt. Die mehrmonatige Behandlung kann aber später auch ambulant fortgesetzt werden“, erläutert Dr. Ute Gröblinghoff.

Für Rückfragen zum Thema stehen die Mitarbeiterinnen der Tuberkulose-Beratungsstellen des Kreises Soest zur Verfügung: Olga Aßheuer, Gesundheitsamt im Kreishaus, Telefon 02921/302124, und Sandra Wege, Verwaltungsstelle Lippstadt des Gesundheitsamtes, Telefon 02921/302175.