Bockwurst macht müde Einsatzkräfte munter

Neues Versorgungs- und Logistikkonzept hat Feuertaufe bestanden

Auch bei Feuerwehren und Hilfsorganisationen kursiert der ursprünglich beim Militär gebräuchliche flapsige Spruch „Ohne Mampf kein Kampf“. Die Erkenntnis hat einen ernsten Hintergrund. Wenn eine große Zahl von Einsatzkräften längere Zeit erforderlich ist, muss auch immer an die Verpflegung gedacht werden. Deshalb haben heimische Hilfsorganisationen zusammen mit dem Kreis Soest als Untere Katastrophenschutzbehörde ein Versorgungs- und Logistikkonzept erarbeitet.

Komponenten für Verpflegung
Mitarbeiter der beteiligten Hilfsorganisationen stellten den Mitgliedern des Ausschusses für Ordnungsangelegenheiten und Rettungswesen Ausrüstungsgegenstände für das neue Versorgungs- und Logistikkonzept vor. Die Komponenten dienen der Verpflegung einer großen Zahl von Einsatzkräften. Foto: Wilhelm Müschenborn/ Kreis Soest

Diese Vorplanung wurde den Mitgliedern des Ausschusses für Ordnungsangelegenheiten und Rettungswesen jetzt vorgestellt. „Es geht um die Erhöhung der Durchhaltefähigkeit der Einsatzkräfte“, brachte es Axel Klerx vom DRK, Beauftragter der Gruppe der Verbandführer im Kreis Soest, auf den Punkt.

Vor der Sitzung hatten die Politikerinnen und Politiker Gelegenheit, vom Kreis angeschaffte Ausrüstungsgegenstände zu besichtigen. Es handelt sich unter anderem um zwei so genannte Naviöfen, mobile Auftischgeräte zur Zubereitung von Speisen als moderne Alternative zu den herkömmlichen Feldküchen oder auch „Gulaschkanonen“, zwei Stromerzeuger samt Zubehör und zwei Rollcontainer für Hygienemöglichkeiten. Die mittlerweile realisierte Vorhaltung von Lebensmitteln, also von Konserven, um die Basisversorgung von einigen hundert Personen sicher zu stellen, korrespondierte mit Überlegungen zur Vorbereitung auf einen möglichen Blackout, die in der Kreisverwaltung ohnehin anzustellen waren.

Die vorgeplanten verschiedenen Versorgungsaufgaben übernehmen nach entsprechender Alarmierung durch die Rettungsleitstelle DRK-Einheiten aus Geseke, Erwitte und Warstein, Helferinnen und Helfer vom Malteser Hilfsdienst in Lippstadt und Werl sowie die DLRG-Ortsgruppe Erwitte und der THW-Ortsverband Soest. Bei örtlichen Einsatzlagen von Einheiten und Kräften der Gefahrenabwehr im Kreis Soest sollen so eine Versorgung und logistische Unterstützung für bis zu 1.000 Einsatzkräfte über einen Zeitraum von bis zu 48 Stunden ermöglicht werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Feuerwehren der Städte und Gemeinden in den ersten drei Einsatzstunden bis zu 150 Einsatzkräfte selbst verpflegen können.

Der Kreis Soest ist als Untere Katastrophenschutzbehörde dafür zuständig, vor allem in Krisen und in Katastrophenfällen die Versorgung für 300 bis 500 Einsatzkräfte und ein Prozent der Bevölkerung sicherzustellen. Beim Westfalenstahl-Großbrand in Wickede/Ruhr im Juni und beim Zugunglück in Geseke am 10. September hat sich das vor diesem Hintergrund unter Federführung der heimischen Hilfsorganisationen entworfene neue Versorgungs- und Logistikkonzept schon bewährt. Es konnte problemlos sichergestellt werden, dass sich die zahlreichen Einsatzkräfte rechtzeitig mit Mineralwasser, Bockwurst oder Erbsensuppe stärken und ihren wichtigen Dienst so auch über einen längeren Zeitraum versehen konnten.