Aufgepasst. Angepasst! - Wassermassen und Schutzmaßnahmen

Die Ausstellung „Aufgepasst. Angepasst!“ behandelt auch die Themen Überflutungen durch Starkregen und Hochwasser, Überflutungen und welche Maßnahmen dagegen getroffen werden können.  

Gefährliche Wassermassen

Überflutungen durch Starkregen und Hochwasser sind zwei unterschiedliche Arten von Überschwemmungen. Starkregenüberflutungen entstehen durch intensive Niederschläge innerhalb kurzer Zeit durch ergiebigen Regen. Das führt zu einem schnellen Anstieg der Wasserstände, da Entwässerungssysteme überlastet werden. Die Vorhersage von Starkregenereignissen ist oft schwierig, da sie örtlich begrenzt und kurzfristig auftreten können. Im Gegensatz dazu entsteht Gewässerhochwasser in der Regel als Folge länger anhaltender Niederschläge oder Schneeschmelze in einem größeren Einzugsgebiet.

Hochwasser kann größere Flächen und mehrere Regionen betreffen und entwickelt sich langsamer, da das Wasser Zeit braucht, um in die Hauptflüsse zu gelangen. Hochwasserereignisse können in der Regel besser vorhergesagt werden, da sie auf wetterbedingten Faktoren beruhen, die über längere Zeiträume überwacht werden können. Beide Arten von Überflutungen können erhebliche Schäden verursachen. Es ist wichtig, angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Auswirkungen zu begrenzen.

Kleine Veränderungen. Große Wirkung.

Negativ Positiv

Versiegelter Stellplatz

  • Auf asphaltierten oder gepflasterten Flächen staut sich Regenwasser und fließt zu schnell in tieferliegende Ebenen oder in die Kanalisation, dadurch kann diese schneller überlastet werden.

Wasserdurchlässige Zufahrten und Stellplätze

  • Einfahrten und Stellplätze mit Rasengitter oder Pflaster mit großem Fugenabstand ermöglichen langsames Abfließen und Versickerung von Wasser

Strukturarme Grünflächen

  • Böden mit spärlichem Bewuchs können eher austrocknen. Trockener Boden nimmt weniger Wasser auf und es kommt zu mehr Oberflächenabfluss. Auch Boden kann weggespült werden.

Versickerungsgruben und Rigolen

  • In tiefer liegenden Beeten und Rasenflächen kann sich Wasser gezielt ansammeln. Zusätzliche Wasserrückhaltesysteme bilden einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Überschwemmungen.

Anschluss an die Kanalisation

  • Bei Starkregen füllt sich die Kanalisation schnell mit Wasser und wird überlastet. Das verschmutzte Wasser kann dann zurück in das Gebäude drücken und großen Schaden verursachen.

Rückstauschutz

  • Rückstausicherungen bewahren im Falle einer übermäßigen Belastung der Kanalisation, insbesondere die tieferliegenden Hausanschlüsse davor, dass Wasser ins Gebäude eindringt.

Eingänge, Fenster und Lichtschächte

  • Wasser kann bei bodentiefen Fenstern, Türen und Kellereingängen ins Gebäude eindringen. Durch undichte Bodenplatten oder Kellerwände kann sich anstehendes  Grundwasser durchdrücken.

Schutz der Fenster und Eingänge

  • Schutz durch technisch-bauliche Lösungen im Bestand (Schott, druckwasserdichte Fenster, Aufkantungen) oder planerische Lösungen im Neubau (Gefälle weg vom Gebäude, Rampen oder Stufen vor Eingängen).

Bebaute und versiegelte Fläche

  • Regen kann nirgends in den Boden eindringen und das Grundwasser auffüllen. Ist der Untergrund stark ausgetrocknet, kann er einsacken und Gebäude können beschädigt werden.

Begrünte Dächer und Wasserspeicher

  • Dachbegrünung hält Wasser zurück und lässt es langsamer abfließen. Eine eingebaute Zisterne entlastet die Kanalisation. Regenwasser für Trockenzeiten zu sammeln, spart zudem Geld.

Stein- und Schottergärten

  • Pflanzenarme Vorgärten nehmen wenig bis kein Regenwasser auf. Das Wasser fließt in die Kanalisation und ist für das Grundwasser verloren.

Grüne Vorgärten

  • Bepflanzte Gärten unterstützen die Grundwasserneubildung, sorgen für mehr Verdunstung, weniger Oberflächenabfluss und eine höhere Versickerung von Regenwasser.

Straßen und ebenerdige Gehwege

  • Ebenerdige Bordsteine lassen Wasser ungehindert zum Gebäude fließen.

Überflutungsschutz

  • Mit erhöhten Bordsteinen kann die Straße besser als Abflussrinne genutzt werden. Einfahrten können mit Schotts oder Toren verschlossen werden, die als Schott fungieren.

 

Auch einfache kurzfristige Maßnahmen können Schäden begrenzen:

Wichtige Dokumente und Gegenstände außerhalb der Überflutungshöhe und griffbereit aufbewahren

  • Keine teuren und wasserempfindlichen Materialen auf dem Fußboden lagern
  • Regale im Keller oder Erdgeschoss erhöht anordnen

Vorbereitung zum Schutz

Schwere Unwetter können zu Überflutungen von Kellern und tiefer gelegenen Räumen führen. In solchen Fällen kann sich Wasser auf Straßen und Höfen stauen und in Gebäude eindringen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Abwasser aus dem Kanal bis auf Straßenniveau ansteigt und in tiefer gelegene Räume fließt, was erhebliche Schäden verursachen kann. Oft fehlt es an angemessenen Schutzmaßnahmen gegen diese Art von Wassereintritt. Als Immobilieneigentümer ist es wichtig, Maßnahmen zur Sicherung und zum Erhalt der Immobilie zu ergreifen, um sich vor solchen Schäden zu schützen. Ohne Vorbereitungen besteht ein erhöhtes Risiko für Leib und Leben, sowie für die Baustruktur des Hauses. Die Gefahr durch Starkregen betrifft allerdings alle. Wie hoch das persönliche Risiko sein kann, von Überflutung durch Starkregen betroffen zu sein, können Bürgerinnen und Bürger mit Hilfe der „Hinweiskarten zu Starkregengefahren NWR“ ermitteln. Die „Hochwassergefahrenkarten“ geben hingegen Auskunft über das Überschwemmungsrisiko durch Hochwasser, falls man beispielsweise in der Nähe eines Gewässers wohnt.

Die weiteren Wetteraussichten

Neben den in dieser Ausstellung behandelten Wetterextremen, kommen noch weitere Ereignisse häufiger und verstärkt auf uns zu. Einige der möglichen Folgen sind hier aufgelistet.

Sturm

  • Dach & Gebäudeschäden
  • Weggerissene Gegenstände
  • Gefahr durch herumfliegende Gegenstände
  • Astbruch
  • Entwurzelte oder abgebrochene Bäume

Schnee

  • Dach & Gebäudeschäden durch hohes Gewicht, da Schnee vermehrt nasser ist.
  • Personenschäden durch Dachlawinen
  • Schnellere Schneeschmelze, Hochwassergefahr steigt

Blitz

  • Dach & Gebäudeschäden
  • Feuergefahr
  • Schäden an Bäumen
  • Überspannungsschäden
  • Personenschäden

Hagel

  • Schäden an Dach, Fenstern, Rollladen, Fassaden und Solaranlagen
  • Schäden an Autos auf nicht überdachten Stellplätzen
  • Ernteschäden oder Ernteverlust
  • Verstopfung von Regenabflüssen

Versicherungen

Durch die Verwüstung extremer Wetterereignisse können schnell hohe Kosten entstehen. Es empfiehlt sich frühzeitig Versicherungen abzuschließen:

  • Haftpflichtversicherung für verursachte Sturmschäden an fremden Eigentum.

  • Teilkaskoversicherung für Fahrzeughalter – bei Höherer Gewalt (Sturm) haftet der Eigentümer des Fahrzeugs.

  • Hausratversicherung für Schäden am Hausrat. Dabei ist eingeschlossen, was nicht mit dem Haus verbunden ist. Wichtig! Die einfache Hausratsversicherung haftet nicht bei Schäden durch eindringendes Wasser. Die Konditionen sollten dabei immer geprüft werden bezüglich Elementarschäden.

  • Wohngebäudeversicherung für Schäden am Gebäude z. B. Dach, Fenster und Keller. Wichtig! Auch bei der Wohngebäudeversicherung sollte dringend darauf geachtet werden, dass Elementarschäden abgedeckt sind. Falls nicht, sollte eine erweiterte Naturgefahrenversicherung in Betracht gezogen werden.

  • Erweiterte Naturgefahrenversicherung (Elementar) für Schäden durch Naturgewalten. Wichtig! Auch bei dieser Versicherung sollte dringend darauf achtet werden, dass diese ein breites Absicherungsspektrum hat.

Weiterführende Links zu den Themen:

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