Aufgepasst. Angepasst! - Hitze, Dürre und Schutzmaßnahmen

Viele Menschen empfinden warme Außentemperaturen als sehr angenehm. Doch die steigende und anhaltende Hitze während der Sommermonate der letzten Jahre zeigt: Vor allem Siedlungsbereiche sind nicht auf die hohen Temperaturen vorbereitet. Diese Veränderung durch den Klimawandel stellt unsere Gesellschaft vor gesundheitliche Herausforderungen.

So können wir uns schützen!

  • Richtig lüften: Nachts und in den kühlen Morgenstunden.
  • Räume tagsüber abdunkeln und beschatten: Markisen, Bäume und begrünte Fassaden oder Dächer helfen.
  • Ess- und Trinkverhalten anpassen: Leichte, kleine Mahlzeiten bevorzugen und auf heiße oder eiskalte Speisen verzichten. Ausreichend Mineralstoffe (Elektrolyte) aufnehmen.
  • Einen kühleren Schlafplatz wählen.
  • Tagesplanung an die Hitze anpassen: Körperlich anstrengende Tätigkeiten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen, regelmäßige Pausen einplanen und die heißeste Zeit an kühlen Orten verbringen.
  • Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
  • Geeignete Kleidung tragen: Helle, lockere und atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder Leinen, die vor der Sonne schützt

Wie Hitzewellen unsere Gesundheit gefährden:

  • Konzentrationsschwierigkeiten entstehen.
  • Sonnenstich und Hitzschlag werden häufiger.
  • Leistungsfähigkeit nimmt ab.
  • Hautkrebsrisiko durch UV-Strahlung steigt.
  • Belastung für Herz und Kreislauf erhöht sich.
  • Atemwegserkrankungen werden verschlimmert.
  • Höheres Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Infektionen und Nierenerkrankungen.
  • Frühgeburten, geringes Geburtsgewicht und Kindstod nehmen zu.

Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Schwangere, Menschen mit körperlicher Arbeit im Freien und sozial benachteiligte Personen.

Allergien und Krankheitsübertragung:

  • Neue Pflanzenarten mit stärkeren Allergenen breiten sich aus.
  • Längere Pollenflugzeit belastet Allergiker.
  • Stechmücken und Zecken sind länger aktiv, was die Übertragung von Krankheiten begünstigt.
  • Der Klimawandel begünstigt auch die Verbreitung neuer Tierarten und damit verbundener Krankheiten (z. B. West-Nil-Virus, Zika-Virus).

Achtung bei Medikamenten!

Medikamente unter 25°C und dunkel lagern. Bestimmte Medikamente (wie Blutdrucksenker, Antidepressiva) müssen bei Hitze möglicherweise angepasst werden. Rücksprache mit dem Hausarzt halten.

Was können wir gegen Dürre tun? Es fehlt der Regen!

Klar ist: Um trockene Jahre auszugleichen wird viel mehr Regen benötigt. Um z. B. den Mangel aus dem Jahr 2022 auszugleichen, müsste es 51 Tage lang mindestens sechs Stunden mit 0,5 l/m² dauerregnen. Diese Zahl steigt kontinuierlich an, wenn auch die nächsten Jahre zu wenig Regen bringen. Hinzu kommt, dass es häufiger zu Starkregenereignissen kommt. Zu hohe Wassermengen in kürzester Zeit kann der Boden nicht speichern. Ein großer Teil des Wassers wird direkt in Flüsse eingeleitet. Prognosen zeigen, dass kommende Jahre noch heißer und trockener werden. Diese Werte und Prognose stellt zumindest der Deutsche Wetterdienst in seinem Klimaatlas auf, so die Werte vom Juli 2023.

Die Trockenheit schädigt Menschen, Tiere und Pflanzen:

  • Pflanzen haben mehr Stress und sind anfälliger für Krankheiten.
  • Tiere finden kein Wasser.
  • Blattoberflächen werden durch Staub zugesetzt, wenn es lange nicht regnet. Dadurch funktioniert ihre Verdunstung nicht mehr.
  • Waldbrandrisiko nimmt zu.
  • Stadstoff-, Staub- und Pollenbelast steigen.
  • Schleimhäute trocknen aus.
  • Ernte fällt schlechter aus.

Weitere Tipps für Haus und Garten:

  • Schatten durch dichte Pflanzung schaffen – hohe Pflanzen beschatten niedrigere.
  • Die Schnitthöhe des Rasenmähers erhöhen – der Rasen beschattet sich selbst und es vertrocknet weniger.
  • Dürreverträgliche Pflanzen auswählen – auch beim Rasen.
  • Regenwasserbewässerung in großen Mengen morgens oder spät abends.
  • Sparsam mit Trinkwasser umgehen.
  • Beete so anlegen, dass Regenwasser von befestigten Flächen hinein geleitet wird und versickert.
  • Schottergärten vermeiden, da sie den Boden austrocknen und die Umgebung aufheizen. Sie sind wie ein Backofen am Haus und nehmen Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt.
  • Tröpfchenbewässerung oder Wassersäcke für Bäume nutzen.
  • Vogel- und Tiertränken aufstellen und regelmäßig reinigen.

Den Garten zum Schwamm machen!

Einen Wasserspeicher schaffen: Wenn Flächen nicht versiegelt werden, kann es versickern. Dadurch verbessert sich das Mikroklima, die Bodenfeuchte und die Grundwasserstände. Eine ganz einfache Maßnahme, die dabei hilft Hitze und Dürre zu bekämpfen und gleichzeitig das eigene Zuhause schützt.

Zeit für eine Abkühlung? So passen wir uns an die Hitze an!

Angesichts der steigenden Temperaturen durch den Klimawandel mit Dürren und Hitze, ist es wichtig, dass wir uns auf die Herausforderungen vorbereiten. Besonders rund um Haus und Garten gibt es viele Möglichkeiten, ein kühles Umfeld zu schaffen, in dem wir durchatmen und uns wohlfühlen können. Das Anpflanzen von schattenspendenden Bäumen und Sträuchern sorgt für natürlichen Schutz vor Hitze. Wasserelemente wie Brunnen oder kleine Teiche können eine angenehme Atmosphäre schaffen und für zusätzliche Abkühlung sorgen. Vor allem aber beim Neubau und der Sanierung von Häusern sollte Klimaanpassung zum eigenen Wohl unbedingt bedacht und eingeplant werden.

Cool bleiben mit dem Albedoeffekt!

Klimaanpassung fängt bereits bei der Fassadenfarbe an. Häuser mit unterschiedlicher Farbe heizen sich unterschiedlich auf. Der Albedoeffekt bedeutet, dass helle Oberflächen die Sonnenenergie besser reflektieren als dunkle. Dadurch heizen sich helle Flächen nicht so schnell auf, dunkle hingegen nehmen viel mehr Energie auf und strahlen diese in Form von Wärme an die Umgebung ab. Neben der Auswahl einer hellen Fassadenfarbe können viele weitere Anpassungen vor Hitze schützen.

Zu warm zum Schlafen? Auch Gewohnheiten, wie das richtige Lüften, helfen im Alltag! 

Richtiges Lüften ist wichtig, um Hitze in den Innenräumen zu reduzieren. Frühmorgens und spätabends die Fenster öffnen hilft, wenn die Außentemperaturen kühler sind. Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben, um keine heiße Luft hereinzulassen. Eine zusätzliche Möglichkeit sind Hitzeschutzfolien, die auf den Fenstern angebracht werden können. Diese reflektieren die Sonnenstrahlen und reduzieren die Wärmeübertragung ins Innere. Auch ein Ventilator kann helfen. Dieser verbraucht weniger Energie als eine klassische Klimaanlage und auch die Entsorgung des Gerätes ist deutlich weniger umweltschädlich! Bei Neu- und Umbau des Eigenheims können alternative Kühlungssysteme eingeplant werden. Immer beliebtere große Fensterfronten und Dachfenster heizen die Immenräume stärker auf und sollten nicht nach Süden ausgerichtet sein.

Auf dem Weg zur Schwammstadt

Asphalt-, Beton- und Pflasterflächen sind nicht nur trist und grau, sondern ein Problem für das Regenwassermanagement in den Städten. Das Regenwasser kann nicht versickern. Bei zu viel Regen ist die Kanalisation schnell überlastet und das Wasser fließt über die Straßen in die Häuser. Außerdem fehlt das Wasser den Straßenbäumen und der Trockenstress schädigt die Pflanzen nachhaltig. Das Grundprinzip der Schwammstadt ist, dass Niederschlag dort versickert und gespeichert wird, wo er fällt und bei Bedarf wieder abgegeben werden kann. Schwammstädte entlasten nicht nur die Kanalisation – sie haben auch einen positiven Einfluss auf das Mikroklima einer Stadt. Durch langsame Verdunstung des Wassers von Grünflächen, Gründächern und begrünten Fassaden, wird die Stadt oder die Siedlung gekühlt.

Kleine Veränderungen. Große Wirkung.

Maßnahmen, die ergriffen werden können, um das eigene Haus vor Hitze zu schützen:

Negativ Positiv

Versiegelter Stellplatz

  • Einfahrten mit Asphaltbelag oder dunklem Pflaster erwärmen sich stark und steigern so die Hitzebelastung.

Entsiegelter und überdachter Stellplatz

  • Einfahrten und Stellplätze mit Rasengitter oder hellem Schotter heizen sich weniger auf, ermöglichen Versickerung und fördern so die Kühlung durch Verdunstung. Im Schatten geparkte Fahrzeuge bleiben kühler.

Strukturarme Grünflächen

  • Spärlicher Bewuchs macht eine Kühlung durch Verdunstung kaum möglich. Auch eine Kühlung durch Beschattung fehlt.

Bepflanzte Grünflächen

  • Teiche und üppige Bepflanzung mit viel Struktur durch Bäume, Sträucher, Hecken, Beete und Blühwiesen erzeugen ein Kleinklima, das durch Verdunstung und Beschattung kühlt.

Fliesenterrasse ohne Sonnenschutz und Bewuchs

  • Schlechte Aufenthaltsqualität, da sich der Pflaster- oder Fliesenbelag auf Terrassen durch Sonnenstrahlen stark aufheizt.

Holzterrasse mit Sonnenschutz und Pflanzen

  • Beschattete Flächen heizen sich weniger stark auf. Schattenspendende Elemente wie Markisen, Hecken oder Pergolen erzeugen auf Holzterrassen eine angenehm kühle Umgebung.

Dunkle Dächer

  • Schwarze Ziegel, Kies oder Bitumenbahnen nehmen stark die Wärme auf und speichern sie.

Begrünte Dächer

  • Polsterstauden und Kleingewächse oder Gräser und Kräuter fördern ein optimales Klima und speichern Regenwasser, das Haus und Umgebung abkühlt.

Dunkle Gebäudefassade und große Fenster

  • An dunklen Hauswänden entsteht starke Hitze aufgrund fehlender Reflexion. Große Fenster nach Süden heizen den Innenraum noch weiter auf.

Helle Gebäudefassade

  • Weiße Hauswände reflektieren die Sonnenstrahlung und sorgen für geringere Aufheizung. Fassadenbegrünung spendet Schatten und sorgt für zusätzliche Kühlung.

Stein- und Schottergärten

  • Pflanzenarme Vorgärten und Kunststoffzäune heizen sich auf und bieten keinerlei Lebensraum.

Grüne Vorgärten

  • Hecken und Bäume dienen als kühlender Sicht- und Sonnenschutz. Bepflanzte Gärten speichern Wasser und bieten eine lebensfreundliche Umgebung für Mensch und Tier.

Dunkle und versiegelte Straßen und Gehwege

  • Befestigte Flächen aus Asphalt oder dunklem Pflaster heizen sich extrem stark auf. In der Nacht findet so weniger Abkühlung statt.

Schattige Straßen und Gehwege

  • Helle Bodenbeläge vermeiden übermäßige Aufheizung während Straßenbegleitgrün für Schatten und Kühlung sorgt.

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