Energie- und CO2-Bilanzierung
Für das Klimaschutzkonzept 2.0 (zum kompletten Bericht) hat der Kreis Soest bei der energielenker projects GmbH auch eine Bilanzierung der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) für das Jahr 2019 in Auftrag gegeben. Im Weiteren finden Sie zusammengefasste Inhalte aus dem Konzept.
Im Folgenden finden Sie Bilanzen zum
- Endenergiebedarf im Kreisgebiet,
- den daraus resultierenden Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) und
- Bilanzen zu den erzeugten erneuerbaren Energien
für das Bilanzierungsjahr 2019. Die Bilanzen sind die Summe aus den 14 Städten und Gemeinden im Kreisgebiet mit rund 300.000 Einwohnern.
Die Endenergiebedarfe als auch die daraus resultierenden THG-Emissionen können jeweils einem der nachfolgenden fünf Sektoren zugeordnet werden:
- Kommunale Einrichtungen
- Verkehr
- Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD)
- Industrie
- Private Haushalte
Auf den Sektor „Verkehr“ haben die Kommunen unter Umständen nur mit Einschränkungen Einfluss. Denn diesem Bereich werden auch Emissionen zugerechnet, die zum Beispiel durch eine Autobahn im Stadt- oder Gemeindegebiet entstehen.
Endenergiebedarf im Kreisgebiet
Der Endenergiebedarf im Kreis Soest ist von 2018 auf das Jahr 2019 um fast 280.000 Megawattstunden pro Jahr (MWh/a) gestiegen. Dabei entfällt der Großteil der Zunahme auf die privaten Haushalte (rund 175.000 MWh/a). Trotz des stark gestiegenen Endenergiebedarfs bei privaten Haushalten ist der Verkehr nach wie vor der Sektor mit dem höchsten Verbrauch (rund 37%). Erst darauf folgen die Haushalte mit rund 32% und die Industrie mit 23% des gesamten Endenergiebedarfs im Kreisgebiet.
Die zuvor gezeigten Endenergiebedarfe nach Sektoren können auch einzelnen Energieträgern zugewiesen werden, wie nachfolgende Diagramme zeigen. Wenn auch schwer zu erkennen, gab es einen leichten Anstieg bei dem Verbrauch von fossilen Brennstoffen:
- Benzin +16 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a)
- Diesel +9 GWh/a
- Heizöl 37 GWh/a
- Erdgas 224 GWh/a
- Flüssiggas 66 GWh/a
- Bei Strom gab es einen fast zu vernachlässigen Anstieg um 5 GWh/a.
Die hier aufgezählten Anstiege belaufen sich dabei auf rund 357.000 MWh/a, was bedeutet, dass der Verbrauch anderer Energieträger um mindestens 77.000 MWh/a zurück gegangen sein muss. Exemplarisch zeigt sich das bei der Nahwärme und deren Rückgang um rund 11.000 MWh/a. Der größte Anteil des Energiebedarfs wird über Erdgas (30%), Diesel (24%), Strom (22%) und Heizöl (11%) gedeckt, die zusammen 87% des gesamten Bedarfs ausmachen.
Treibhausgas-Emissionen im Kreisgebiet
Anhand der genutzten Endenergie können die THG-Emissionen ermittelt werden. Da verschiedene Energieträger noch weitere Emissionen als nur CO2 emittieren können, werden diese mit entsprechenden Umrechnungsfaktoren zu sogenannten CO2-Äquivalenten (CO2e) umgerechnet, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erhalten.
Positiv fällt auf, dass trotz gestiegenem Endenergiebedarf von rund 280.000 MWh/a die THG-Emissionen um rund 37.000 Tonnen (t) CO2e gesunken sind:
- Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (- 9.000 t CO2e) und Industrie (-50.000 t CO2e) konnten CO2e einsparen (rund 59.000 t CO2e)
- Die kommunalen Einrichtungen (+ 14.000 t CO2e), der Verkehr (+ 2.000 t CO2e) sowie die Haushalte (+7.000 t CO2e) bewegten sich allerdings gegen den Trend (rund 23.000t CO2e).
Wie zuvor beim Endenergiebedarf können die Emissionen auch einem entsprechenden Energieträger zugewiesen werden. Nachfolgendes Diagramm zeigt, dass die THG-Emissionen von Strom um ca. 117.000 t CO2e gesunken sind. Dieser Rückgang dürfte auf den bundesweiten Ausbau der erneuerbaren Energien beziehungsweise dem daraus resultierenden Bezug des Bundesstrommixest zurück zu führen sein. Wie im vorherigen Abschnitt gezeigt, wurden 2019 deutlich mehr fossile Brennstoffe im Kreis Soest genutzt. Auch dies spiegelt sich in den Emissionen wieder. Die stärkste Zunahme an Emissionen gab es durch Erdgas (+ 55.000 t CO2e).
Erneuerbare Energien im Kreisgebiet
Das nächste Diagramm zeigt die im Kreis Soest erzeugte Menge an erneuerbaren Energien, die eingespeist wurde. Hier gab es einen leichten Anstieg von ca. 1.000 MWh/a, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 333 2-Personenhaushalten entspricht. Die Abbildung zeigt allerdings nicht den Anteil der Eigennutzung. Die eingespeiste Menge an Energie entspricht bilanziell betrachtet 38% des Stroms, der im Jahr benötigt wird. Betrachtet man Strom und Wärme (für Wärme siehe nächste Abbildung), kommt man nur auf 8 % des Bedarfs.
Einen deutlich kleineren Anteil an der Energiebereitstellung macht die Wärme aus, die etwa drei Mal kleiner ist, als jene aus erzeugtem Strom. Diese Wärme macht 6,3% der benötigten Wärme im gesamten Kreisgebiet aus.
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