Alles fertig - und jetzt?

Viele Sanierungsmaßnahmen müssen nach ihrer Fertigstellung dem Bauamt oder dem Schornsteinfeger angezeigt werden. Auch die Belege für Förderungen sollten jetzt eingereicht werden. Schließlich spielt das Nutzerverhalten eine große Rolle für die Effizienz und Langlebigkeit der Sanierung.

Jeder Handwerker bescheinigt die geleisteten Sanierungen als Nachweis für den Hausherrn. Nach Maßnahmenbeendigung ist zu prüfen, ob alle Unterlagen der Firmen vorhanden sind. Alle Nachweise müssen aufbewahrt und bei Bedarf vorgezeigt werden. Auch müssen gegebenenfalls noch Formulare teils mit Kopien der Nachweise bei den Behörden eingereicht werden. Bei größeren Baumaßnahmen macht ein Mitarbeiter des Bauamtes eine Endabnahme. Falls Fördermittel zum Beispiel der KfW-Bank bezogen wurden, müssen auch hier Verwendungsnachweise eingereicht werden.

Nach einer energetischen Sanierung sollte auch für ein Eigenheim der Energieausweis neu ausgestellt werden. Allerdings geht das erst zeitversetzt, da ja auch Energieverbrauchszahlen benötigt werden. Für Mietshäuser und bei Verkauf eines Hauses benötigt man in jedem Fall einen aktuellen Energieausweis.

Der Bezirksschornsteinfeger nimmt die neue Heizung ab und erstellt eine Betriebserlaubnis. Falls es anhaltende Probleme gibt, schaltet er das Bauamt ein. Ob eine neue Heizung vom Bauherrn noch bei der zuständigen Baurechtsbehörde angezeigt werden muss, erfragt man am besten dort.

Das Gebäude muss aber natürlich weiterhin regelmäßig gewartet werden. Unerlässlich ist die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage. Der Schornsteinfeger misst einmal im Jahr die Werte und kehrt den Kamin meist ein- bis zweimal im Jahr. Jeder Eigentümer sollte aber die Anlage durchaus einmal jährlich vom Heizungsinstallateur checken lassen. Er säubert sie, wechselt Verschleißteile und stellt sie eventuell neu ein. So bleibt der Energieverbrauch optimal und die Gefahr, dass die Anlage ausfällt, vielleicht noch im Winter, wird minimiert. Auch Kaminöfen müssen regelmäßig gewartet und gereinigt werden.

Die energetische Sanierung hat den Energieverbrauch in den Teilbereichen oder auch im Gesamten effizienter gemacht. Also geht durch einzelne Bauteile weniger Energie verloren. Aber auch das Nutzerverhalten kann noch eine Menge Energie sparen oder eben vergeuden. Es gibt viele Energiesparvorschläge. Daran halten muss sich aber dann der Nutzer:

Beim Heizen sollte darauf geachtet werden, dass Möbel, Vorhänge oder Heizkörperverkleidungen die Wärmeausbreitung nicht verhindern. Auch Wäsche sollte im Regelfall nicht auf der Heizung getrocknet werden.

Die optimale Raumtemperatur für verschieden genutzte Räume ist auch verschieden hoch. So sollte das Wohnzimmer etwa 21°C bis 23°C warm sein, Kinderzimmer und Badezimmer 23°C, Schlafzimmer 16°C bis 18°C und die Küche 18°C. Durch Küchengeräte und beim Kochen steigt die Temperatur hier von alleine. Die Wohlfühltemperatur ist natürlich ein Stück weit individuell. Man sollte allerdings wissen, dass 1°C weniger Raumtemperatur eine Energieeinsparung von etwa 6% bedeutet. Wenig genutzte Räume sollten etwa 12°C haben, um Feuchtigkeits- oder Frostschäden zu vermeiden. Um einen Wärmeaustausch zu verhindern, sollten entsprechende Türen geschlossen gehalten werden.

Auch beim Lüften gibt es einiges zu beachten. Am effektivsten ist ein Stoßlüften von etwa 10 Minuten mit weit geöffneten Fenstern und abgedrehten Heizkörpern. Dies sollte 3 bis 4 Mal am Tag wiederholt werden. Beim und nach dem Duschen und Kochen sollten die Zimmertüren geschlossen sein und nach außen gut gelüftet werden. Lüftet man in andere Räume hinein, so können dort Feuchtigkeitsschäden entstehen. Keller oder kühle Räume sollte man nur lüften, wenn die Außentemperatur geringer ist als innen und auch nicht sehr feucht ist. Ansonsten schlägt sich die warme und feuchte Außentemperatur an den Wänden nieder, obwohl man das Gegenteil erreichen will.

Auch der Austausch großer elektrischer Geräte wie Kühlschrank und Gefriertruhe will überlegt werden. Neue Geräte sparen häufig eine Menge Energie und sind daher rentabel. Der Energieverbrauch einzelner alter Geräte kann gemessen werden und mit einem neuen verglichen werden.

Den Erfolg der energetischen Sanierung kann eine erneute Thermografie oder Luftdichtheitsprüfung feststellen. Allerdings wird auch die nächste Energieabrechnung die Einsparungen aufzeigen bei passendem Nutzerverhalten.