Wie ist der Kreis Soest entstanden?

So sah das Soester Kreishaus an der Osthofenstraße früher aus. Es ist das einzige Kreishaus in Westfalen, das sich seit seiner Errichtung 1887 immer an gleicher Stelle befindet. Damals hatte der Soester Kreistag den Bau beschlossen, weil er Sitzungsräume brauchte. Foto: Kreisarchiv.
So sah das Soester Kreishaus an der Osthofenstraße früher aus. Es ist das einzige Kreishaus in Westfalen, das sich seit seiner Errichtung 1887 immer an gleicher Stelle befindet. Damals hatte der Soester Kreistag den Bau beschlossen, weil er Sitzungsräume brauchte. Foto: Kreisarchiv.

Der Kreis Soest ist noch gar nicht so alt. So wie Du ihn heute kennst, gibt es ihn erst seit dem 1. Januar 1975 - also seit rund 40 Jahren. Davor existierten zwei Kreise in der Region: der Kreis Lippstadt und der Kreis Soest. Sie wurden aufgelöst und es wurde ein neuer, größerer Kreis Soest gegründet. Zum heutigen Kreis Soest gehören - neben dem früheren Kreis Lippstadt und dem alten Kreis Soest - auch kleinere Teile von anderen Kreisen, zum Beispiel die Stadt Warstein. Sie zählte zuvor zum Kreis Arnsberg.

Warum wurde der heutige Kreis Soest gegründet?

Aber warum wurden die beiden früheren Kreise und Teile anderer Kreise zum jetzigen Kreis Soest zusammengefasst? Das hat die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen so beschlossen. Die Politikerinnen und Politiker wollten, dass alle Menschen in der Region die gleichen Lebensbedingungen haben. Das bedeutet, sie sollten alle gleich gut leben können.

Schon vor 1975 kümmerte sich der Kreis darum, dass es gut befahrbare Kreisstraßen gab, die Bevölkerung geschützt wurde und der Rettungswagen bei einem Unfall alle Menschen im Kreis schnell erreichen konnte. Für einen kleinen Kreis war es viel schwieriger diese Aufgaben zu übernehmen, als für einen großen. Deswegen ging es den Menschen in einem großen Kreis oft besser. Da das ungerecht war, wurde aus den kleinen und großen Kreisen der jetzige Kreis Soest gegründet. Dort haben alle Menschen die gleichen Lebensbedingungen.

Wie sahen der Kreis Lippstadt und der Kreis Soest aus?

Die beiden früheren Kreise Soest und Lippstadt wurden beide 1817 gegründet. Zu dem früheren Kreis Lippstadt gehörten 57 Gemeinden mit fast 23.500 Einwohnern. Der Kreis Soest war mit 107 Gemeinden und etwa 29.200 Einwohnern der größere Kreis. In den folgenden, knapp 160 Jahren wurden die Kreise immer größer und immer mehr Menschen ließen sich dort nieder. 1975 wurden die beiden Kreise schließlich aufgelöst und es entstanden die 14 Städte und Gemeinden des heutigen Kreises Soest.

So sah der frühere Kreis Lippstadt aus, bevor er 1975 aufgelöst wurde. Karte: Kreisarchiv
So sah der frühere Kreis Lippstadt aus, bevor er 1975 aufgelöst wurde. Karte: Kreisarchiv
Hier kannst Du Dir den alten Kreis Soest anschauen. Karte: Kreisarchiv
Hier kannst Du Dir den alten Kreis Soest anschauen. Karte: Kreisarchiv

Wer regierte die Kreise damals?

Das ist Freiherr Engelbert Matthias von Hörde, der erste Landrat des Kreises Lippstadt. Foto: Kreisarchiv
Das ist Freiherr Engelbert Matthias von Hörde, der erste Landrat des Kreises Lippstadt. Foto: Kreisarchiv

Schon vor fast 200 Jahren wurden die Kreise von Landräten regiert. Der erste Landrat des Kreises Lippstadt hieß Freiherr Engelbert Matthias von Hörde. Friedrich von Essellen war der erste Landrat des Kreises Soest. Beide Landräte mussten sich schon damals darum kümmern, dass die Häuser und Kreisstraßen richtig gebaut wurden. Welche Aufgaben sie sonst noch machen mussten, bestimmte der König, der zu dieser Zeit über viele weitere Kreise, Städte und Dörfer herrschte.

Die Büros der Landräte waren damals sehr klein. In Lippstadt wurden zwei Zimmer angemietet und der Soester Landrat von Essellen richtete das Kreisbüro sogar in seiner Wohnung in der Thomästraße ein. Im Vergleich dazu ist das heutige Kreishaus natürlich riesig. Damals hatten die Landräte in Lippstadt und Soest auch nur drei oder vier Mitarbeiter. Es gab unter anderem einen Kreisschreiber. Der musste zum Beispiel Briefe oder andere wichtige Mitteilungen mit der Hand schreiben und sie dann dem Kreisboten geben. Der hat die Briefe im Kreis herumgetragen, ähnlich wie eine Briefträgerin oder ein Briefträger.

Das geht heute natürlich alles viel schneller und einfacher. Die Landrätin Eva Irrgang wird bei ihrer Arbeit von rund 1.200 Mitarbeitern der Kreisverwaltung unterstützt, allerdings muss sie auch sehr viel mehr Aufgaben übernehmen als die Landräte früher.

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