Der 3. Soester Tag für Seelische Gesundheit findet am Samstag, 21. Oktober, im alten Kesselhaus des Bürgerzentrums Alter Schlachthof in Soest statt. Von 10 bis 13 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, die Teilnahme ist kostenfrei.
„Psychische Erkrankungen nehmen zu“, berichtet Dr. Astrid Schlüter. Erklärungen dafür seien die hohen Anforderungen der heutigen schnelllebigen Zeit genauso wie die Tatsache, dass immer mehr Menschen den Mut haben, eine seelische Erkrankung diagnostizieren zu lassen und damit aus dem Dunkelfeld heraustreten. Dr. Schlüter unterstreicht: „Psychische Krisen gehören zum Leben dazu, und diese Erfahrung bietet auch die Chance, gestärkt aus der Krise wieder hervorzugehen. Das Leben geht weiter, und es ist enorm wichtig, dass die ehemals Erkrankten nach einer kritischen Phase wieder gesellschaftlich aktiv und hier auch als vollwertig anerkannt werden.“
Den Hauptvortrag werden ab 10 Uhr Susanne Schmedthenke und Jared Omundo vom Recovery College Gütersloh-OWL halten und für alle Gäste vor Ort verständlich und anschaulich erläutern, was mit ‚Recovery‘ gemeint ist – und was nicht. Im Anschluss wird Melanie Rautert von den LWL-Kliniken Warstein/Lippstadt die von ihr im Raum Warstein/Rüthen etablierte Gruppe „Trialog“ des „Netzwerk Miteinander“ vorstellen, wo regelmäßig Betroffene, Angehörige und Fachkräfte zusammenkommen.
Als agile Beispiele für funktionierende Recovery werden zudem zwei Genesungsbegleiterinnen und -begleiter vor Ort sein und für Fragen bereit stehen. Beide begleiten nach ihrer eigenen persönlichen Erkrankung seither beruflich andere Erkrankte. Ihr Credo: Eine Krise kann auch Gewinn bringen, beispielsweise an Erfahrung und Wissen um die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Auch die LWL-Kliniken Warstein-Lippstadt sind mit Expertinnen und Experten vor Ort und werden den hoffentlichen regen Austausch im Plenum mit ihrer fachlichen Expertise bereichern.
Ergänzt werden diese Angebote von mehr als zehn Informationsständen, beispielsweise vom Soester Verein für Seelische Gesundheit Phönix e.V., der ergänzenden, unabhängigen Teilhabeberatung EUTB Soest, der Selbsthilfekontaktstelle KISS und der Betreuungsstelle des Kreises Soest, des Sozialpsychiatrischen Dienstes wie auch verschiedener Selbsthilfegruppen oder den Angeboten für Angehörige durch die LWL-Kliniken.
Der Kreissportbund bietet zudem an, sich zwischendurch aktiv zu entspannen und macht das ganzheitliche Angebot somit komplett. Der Eintritt ist frei, Getränke können vor Ort erworben werden.
Weitere Informationen gibt es bei Dr. Astrid Schlüter unter der Telefonnummer 02921/30-3897 oder per E-Mail an faseg@kreis-soest.de.